Europabrücke
Bau der Neuen
Moselbrücke
Europabrücke, dahinter die letzte
MoselstaustufeDie historische Balduinbrücke blieb bis in die
jüngste Zeit die einzige Verbindung über die Mosel. Mit
ihren beiden Fahrbahnen einschließlich der eingleisigen
Straßenbahnverbindung mündete sie auf der Lützeler
Seite, vor allem aber auf der Koblenzer Seite in enge
Altstadtbezirke und Straßen. Sie konnte so auf Dauer dem
wachsenden Verkehrsaufkommen nicht mehr genügen. Eine
zunehmende Verbreitung der Kraftwagen, aber auch bessere
linksrheinische Verkehrswege stellten schließlich die Stadt
Koblenz in den 1930ern vor die Frage einer zusätzlichen
Überquerung der Mosel durch einen neuen Brückenbau.
Flankiert wurde die anstehende Entscheidung von der planerischen
Überlegung, mit dem damaligen Kaiser-Wilhelm-Ring
(Friedrich-Ebert-Ring) und dem Kaiserin-Augusta-Ring (Moselring)
zugleich eine Umgehung der Kernstadt zu erreichen und die alte
Balduinbrücke als innerstädtische Verbindung zu
belassen.
Nach zweijähriger Bauzeit war die zweite
Moselbrücke fertig. Die Einweihung und die
Verkehrsübergabe erfolgte am 22. April 1934 unter dem Namen
Adolf-Hitler-Brücke. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde
sie nur noch Neue Moselbrücke genannt.
Wiederaufbau
Wie alle Koblenzer Brücken wurde auch die
Neue Moselbrücke am 7. März 1945 von deutschen Truppen
gesprengt. Die Kriegszerstörungen waren sehr groß. Im
Frühjahr 1949 war die Balduinbrücke wieder hergestellt
und passierbar. Bereits am 1. August 1952 konnte mit dem
Wiederaufbau der zweiten Moselbrücke begonnen werden, der nach
zweijähriger Bauzeit abgeschlossen werden konnte.
Anbau einer gleichen
Brücke
Bereits zwanzig Jahre später (1974)
erfuhr die Neue Moselbrücke, nach einem vorausgehenden
großzügigen, kreuzungsfreien Ausbau der
Brückenköpfe Langenmarckplatz und Saarplatz, eine weitere
Verbreiterung von vier auf acht Fahrbahnen. Es wurde auf der
östlichen Seite der bestehenden Brücke eine gleiche
angebaut.
Im Jahre 1965 war für die Neue
Moselbrücke ein Verkehrsaufkommen von ca. 37.000 Pkw pro Tag
festgestellt worden. Nach endgültiger Fertigstellung der B 9
rechnete man mit einem Aufkommen von ca. 65.000 Pkw. Aufgrund
dieser zu erwartenden Entwicklung beschloss der Stadtrat bereits
1967 im Zusammenhang mit der Neuplanung der Verkehrsknoten
nördlich und südlich der Brücke auch die Planung
für die Verbreiterung der Brücke.
Die Grundsteinlegung zur Verbreiterung der
Neuen Moselbrücke fand am 9. November 1972 auf der
Lützeler Seite statt. Die Dokumentenkapsel wurde in den
Trennpfeiler eingelassen. Sie ist eingefasst von zwei
Basalt-Ecksteinen der historischen Balduinbrücke. Auch auf der
Koblenzer Seite wurde am Brückenkopf, am östlichen
Treppenabgang zum Moselufer, der alte Brückenstein wieder
aufgestellt. Die Inschrift weist die Jahreszahlen der Erbauung
(1932-1934), der Zerstörung (1945), des Wiederaufbaus
(1952-1954) und der Verbreiterung der Brücke (1972-1974)
aus.
Die Verkehrsfreigabe der verbreiterten Neuen
Moselbrücke erfolgte am 17. Dezember 1974. Die Länge der
Brücke beträgt ca. 400 m in drei Bogen über die
Mosel und 180 m als Parallelbalkenbrücke im Lützeler
Vorderlandbereich mit Abzweigung von ca. 80 m in Fahrtrichtung
Metternich (B 258). Die Bogen über die Mosel haben eine
Stützweite von 128 - 112 - 105 m, die acht Fahrspuren eine
Breite von je 3,25 m und die Gehwege auf beiden Seiten je 2,50 m.
Die Gesamtbreite der Neuen Moselbrücke misst heute 37,60
m.
Am spürbarsten entlastet die Brücke
den innerstädtischen Verkehr. Daneben ist sie auch für
den überregionalen Verkehr von Bedeutung, da sich in Koblenz
sieben Bundesstraßen treffen und der Moselübergang im
Zuge der B 9 ein besonderer Engpass war.
Bereits 1990 folgte die Fertigstellung einer
dritten Moselbrücke, der Kurt-Schumacher-Brücke zwischen
Metternich und Moselweiß, da das Verkehrsaufkommen auf der
Neuen Moselbrücke inzwischen zu hoch geworden war.
Umbenennung in
Europabrücke
Am 7. Oktober 1991 wurde die Brücke, nach
Vorschlag des Koblenzer Stadtrates und mit Zustimmung des
Bundesverkehrsministeriums als verantwortliche Behörde
für die deutschen Bundesstraßen, auf den Namen
Europabrücke getauft. Seit ihrem Wiederaufbau 1952 trug sie
nur den schlichten Namen Neue Moselbrücke. Dieser Name war mit
dem Bau einer weiteren neueren Moselbrücke, der
Kurt-Schumacher-Brücke, nicht mehr adäquat.
Quelle: Wikipedia