Das Wichtelgeheimnis: Wie alles begann
Wir hatten unseren Freund Prof. h.c. Wintertag schon seit
einiger Zeit nicht mehr gesehen. Der Professor, seines Zeichens
Zwergenexperte und Wichtelforscher, verbrachte seine Zeit gerne bei
"seinen" Zwergen in der Forschungsstation, aber dieses Mal war er
schon seit Wochen wie vom Erdboden verschluckt. Langsam machten wir
uns Sorgen - vielleicht würden wir ihn in seiner Forschungsstation
antreffen? Also machten wir uns auf den Weg zum "Allerheiligsten"
unseres Freundes. Er konnte es normalerweise gar nicht ausstehen,
in seiner Arbeit gestört zu werden - aber dies war ein Notfall!
Was wir vor Ort sahen, war nicht dazu angetan, uns zu beruhigen:
Die Station schien schon seit einiger Zeit verlassen, an den
Fenstern zogen Spinnen ihr Netz, und der Frühstückstisch war auch
nicht abgeräumt. Der Professor schien es sehr eilig gehabt zu
haben. Auf dem Boden verstreut konnten wir einige Papierfetzen
zusammenlesen - anscheinend Teile von Professor Wintertags
Forschertagebuch:
25.
Februar: Habe mich zwei Wichteln nähern können. Sie scheinen
mich zu verstehen, vielleicht komme ich bald hinter ihr
Geheimnis.
27. Februar: Die Wichtel
werden immer zutraulicher. Es gibt hier möglicherweise eine ganze
Gruppe von ihnen. Ich muss mich in Acht nehmen: Man sagt, sie
könnten zaubern!
28. Februar: Eine vertrackte
Sache! Meine beiden Besucher sind der Waldwichtel und der
Lügenwicht, der nie die Wahrheit spricht. Ich kann sie kaum
auseinander halten! Zum Glück wird der Lügenwicht jedes Mal rot im
Gesicht, wenn er lügt. So kann ich ihm auf die Schliche kommen und
auch aus seinen wenigen Sätzen wichtige Informationen
gewinnen.
30. Februar: Ich bin so weit!
Mit Logik und etwas Glück bekomme ich bestimmt heraus, wo der
Wichtelschatz versteckt liegt. Jetzt muss ich nur noch warten, bis
es dunkel wird, und dann nichts wie hin zur Wegkreuzung bei N50°
17.545 E8° 29.719 !
Darum ging es also dem Professor die ganze Zeit, und deshalb
hatte er auch niemanden in seine Forschungen eingeweiht: Er war
scharf auf den sagenhaften Schatz der Waldwichtel, der der Sage
nach irgendwo in unserer Gegend versteckt liegt. Leider konnten wir
außer einer leeren Brötchentüte, auf der merkwürdige Kästchen
aufgemalt waren, keine weiteren Aufzeichnungen mehr finden. Also
machten wir uns mit Taschenlampen bewaffnet auf den Weg zu den
angegebenen Koordinaten. Vielleicht würden wir dort zusätzliche
Hinweise entdecken.