Der Förderverein Gedenkstätte Flößberg e.V., die Geschichtswerkstatt Flößberg e.V. und die katholische Gemeinde Borna haben durch Zeitzeugenbefragungen sozusagen in letzter Minute dokumentieren können, was hier vor 80 Jahren für grauenvolle Entgleisungen menschlicher Abartigkeit stattfanden. Selbst die Rüstungsfirma HASAG, bekannt dafür daß ihr Unternehmenserfolg sich zum großen Teil aus der Umsetzung der faschistischen Ideologie "Vernichtung durch Arbeit" nährte, bekam hier in Flößberg kalte Füße und beschwerte sich mehrfach im Haupt - KZ Buchenwald, man möge die hier zu lebenslanger Zwangsarbeit verurteilten Juden nicht ganz so martialisch quälen, dies schmälere am Ende Profit und Arbeitsergebnis. Dies führte im Februar 1945 zur Abberufung des Flößberger Lagerleiters SS-Oberscharführer Strese wegen zu großer Brutalität seiner Wachbesatzung. Ein im System der Konzentrationslager einmaliger Vorgang, der darauf hinweist, daß im Außenlager Flößberg Menschen nicht nur schlechter behandelt worden wie Tiere, sondern sogar schlechter als Maschinen oder Arbeitsgeräte. Man kann sich näheres unter "Floessberg gedenkt Geschichte" ergoogeln und eine große Infotafel zum Lager Flößberg steht am angegebenen Wegpunkt.
Natürlich haben HASAG und SS damit gerechnet, daß eine im Wald versteckte Waffenproduktion aus der Luft bombardiert werden könnte. Während die Zwangsarbeiter in ihren Holzbaracken ungeschützt waren, wurde für den Schutzraum der Wachmannschaft ein möglichst abgelegener Standort gewählt. So abgelegen, dass er auf den Lageplänen des Zwangslagers nicht zu finden ist; selbst in den bekannten deutschlandweiten Bunkerverzeichnissen konnten wir ihn nicht finden. Daher können wir auch keine offiziellen Angaben machen. Das Ziegelmauerwerk sowie hölzerne(!) Türstürze sprechen für einen Bau im zweiten Weltkrieg, die Betonfertigteile der Decke könnten jünger sein und gemeinsam mit der typisch dunkelgrünen Ölfarbe auf eine Nachnutzung durch die Sowjetarmee in den 50er/60er Jahren hinweisen. Wir kennen das Innere des Bunkers aus dem Jahr 2011, als es ein Multifinal und frei zugänglich war. Heute ist der Bunker eingezäunt und steht 1m tief unter Wasser, bitte respektiert die Absperrung.