Im offiziellen Sprachgebrauch und für die Auswärtigen heißt es zwar "Feuerlöschteich".
Für die Tauschaer war (und ist) es aber immer "Das Bad".
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde es als befestigtes Bad erbaut.
Auf der Karte von 1919 ist es noch nicht verzeichnet, was nicht heißen muss, dass es da noch nicht da war.
Die älteste Karte mit Bad, die ich gefunden habe ist mit 1927 datiert.
Die meisten Tauschaer und ein paar Chursdorfer werden hier Schwimmen gelernt haben.
Hinten ging es kindgerecht über eine Treppe ins "Flache" Nach vorn wird es allmächlich bis zu ca. 2,50 Meter tief. Da waren auch gefahrlose Kopfsprünge, der so genannte "Hecht" möglich. Sportliche Burschen machte so etwas auch von einer der ehemals drei Leitern. Die verwegendsten auch schon mal per Handstand.
Viele Jahre war die Mauer zur Dorfstraße auf mehreren Metern ins Becken gebrochen. Die entstandene kleine Wildnis hatte unter der Dorfjugend den Namen "Rattenbucht". Auf Grund des schlammigen Bodens war das Wasser meist sehr trüb. Beim beliebten Spiel "Taucherhasche" war man bereits 10 cm unter Wasser für die Verfolger unsichtbar.
Das kleine Gebäude, die Badbude, wurde in den frühen 1970er Jahren erbaut. Bis 1984 stand es aber nur als Rohbau da. Dann wurde es von den Fußballern der SG Tauscha als Umkleide- und Duschkabine fertiggestellt. An der Wand zur Straße informierte ein Schild über den aktuellen Verbotsstatus. Mal hieß es "BADEN VERBOTEN!" zwischenzeitlich auch "BADEN AUF EIGENE GEFAHR!"
Im Jahr 1977 wurde das Bad durch die Freiwillige Feuerwehr umfassend saniert. Die zerstörte Mauer wurde wieder aufgebaut, die Rattenbucht verschwand. Der Boden des Beckens wurde mit Rasengittersteinen ausgelegt. Daran konnte man sich prima beim Tauchen nach vorn ziehen um tolle Weiten zu erzielen. Für den durchfließenden Dorfbach wurden eine Umleitung angelegt. Später wurde der Überlauf der oberhalb gelegenen Trinkwasseranlage mit eingebunden, die Wasserqualität verbesserte sich erheblich.
Die meisten Besucher hatte das Bad vermutlich 1978. Das Peniger Stadtbad wurde saniert und war geschlossen. Viele Peniger Kinder und Jugendliche kamen in diesem Sommer nach Tauscha.
Gelegentlich hatte das Bad auch um Mitternacht noch einmal Besuch. Auf dem Nachhauseweg von der sommerlichen Dorfdisco bei "Mohrmanns" oder im "Zentrum" ging es im Mondschein noch einmal in die Fluten. Über die Details hüllen sich die Beteiligten in Schweigen.
Mittlerweile ist nebenan ein Spielplatz entstanden. Der öffentliche Zugang zum Wasser ist leider nicht mehr möglich. Nach der Eingemeindung Tauschas zur Stadt Penig wurde das Bad (wie alle Dorfteiche) eingezäunt. Mit einer schnellen Abkühlung an heißen Sommertagen war es damit vorbei. Hier waren wohl sicherheitstechnisch-haftungsrechtliche Gründe die Ursache.
- alles aus eigener Erinnerung, sollte etwas nicht passen bitte Bescheid geben -