Die "Drucksache" war eine offene Postsendung in ausschließlich gedruckter Form, seit 1993 gibt es nur noch die Massendrucksache unter dem Namen Infopost bzw. Mailing. Drucksachen wie auch Bücher als erschwingliche Massenware wurden technisch erst möglich durch die Erfindung der Stereotypie. Das war die Herstellung preiswerter lagerfähiger Matrizen für jede Buchseite. In der Zeit vor den napoleonischen Kriegen wurde dies für den Buchdruck entwickelt und erstmals industriell angewendet von Karl Tauchnitz.
Dieser Karl Christoph Traugott Tauchnitz wurde vor 255 Jahren in Großbardau geboren, es ist sicherlich der berühmteste und bekannteste Großbardauer. Vielleicht werden mehr Menschen die nach seinem Sohn Karl Philipp benannte Straße am Leipziger Clara-Zetkin-Park kennen und diesen Namen alltäglich nutzen, als wie das mit dem Namen seines Heimatdorfes Großbardau der Fall ist ...aber so ist das nun mal hier draußen auf'm Lande ... :-/
Als Sohn des Dorflehrers wuchs er in der Großbardauer "Alten Schule" auf, hätte gern studiert, aber die Finanzen der Familie ließen nur eine Druckerlehre zu. So setzte er seinen genialen Geist eben auf diesem Gebiet ein. Einige Jahre später setzte er mit dem durchdachten Einsatz der neu erfundenen Stereotypie den Grundstein für die spätere Millionärsfamilie Tauchnitz. Die Altar-Tischdecke in unserer Kirche soll die umfangreichste Dankesgabe an seine Heimatgemeinde gewesen sein, aber wir wollen nicht unzufrieden sein, auch diese ist ein kleines Kunstwerk.
Sein soziales Gewissen war nichtsdestrotrotz sehr ausgeprägt, er setzte die Effizienz seines neuen Druckverfahrens ein, um Bücher und damit auch "Wissen" erstmals für breite Bevölkerungsschichten erschwinglich zu machen (die Bibel, der Koran, die Griechische Sagenwelt), und er ließ der Stadt Leipzig sehr umfangreiche Spenden für soziale Zwecke zukommen.
Wenn Karl Tauchnitz nun in Großbardau die 2011 an seinem Geburtshaus angebrachtete Gedenktafel erblickte, würde er natürlich sogleich mit dem Typometer feststellen, wieviele Borgis sie hergibt, und wenn man die Tafel hochkant auf die Seite kippt dann könntens wieviele Viertelcicero werden ?
Mit diesen zwei Zahlen und einem GPS-Gerät würde er dann im hiesigen Gradminutenquadranten fix die Peilbasis finden und von da 37 Meter nach West zum finalen Kirschbaum peilen. Genau die Stelle muß es wohl gewesen sein, von wo er immer den schönen Blick auf sein Dorf genossen hat, wenn er Sonntagnachmittag aufgebrochen ist, um für eine weitere Woche zu seinem Lehrmeister zu wandern.
Genießt ebenfalls diesen schönen Blick aufs Dorf. Damit aber auch spätere Finder noch einen Grund haben sich einige Minuten mit der Wissenschaft des Herrn Tauchnitz zu beschäftigen: veröffentlicht bitte keine Bilder davon. Die beiligenden Stempel haben leider die Witterungsunbilden nicht überstanden, werden demnächst neu besorgt.
Nun also vor Ort messen, dann rechnen, peilen und den Checker fragen:
Viel Erfolg & Spaß wünscht Kuno !
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