Hallo ich bin Mandy
eine Nachfahrin der Hexe Amanda
Jetzt ist die Zeit gekommen,das ich Euch ein wenig mehr über die alten Bräuche/Hexenfeste unserer Vorfahren näherbringen kann.
Vielleicht hat der eine oder andere sich schon mal gewundert,wenn die älteren Frauen sagen .
Das in der Zeit um Weihnachten bis zum 6. Januar keine Wäsche gewaschen oder gar auf die Leine im Freien aufgehängt werden sollte.
Meiner Mutter wurde dies auch bei gebracht und ich fragte mich warum.
An diesen geheimen Ort werdet Ihr viele Antworten finden.
Herbstanfang: Herbst-Tag-und-Nachtgleiche - Mabon
Tag und Nacht gleich lang
Dieses Jahreskreisfesten ist eines der 4 anerkannten Sonnenfeste und heißt unter anderem Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche. Als Gegenstück zum Frühlingsanfang wird es um den 21./22. September gefeiert.
Sie sind beides Schwellenfeste, an denen Tag und Nacht genau gleich lang sind und sich die Waage halten.
Wenn man den Jahreskreis auf den Tag überträgt, dann entspricht dieses Fest dem Sonnenuntergang, dem Abendrot und der Dämmerung. Es ist ein Zwischenzustand zwischen Tag und Nacht.
Und jeder weiß, wie schön das sein kann, wie intensiv die Farben eines Sonnenuntergangs sind, das Spannungsfeld zwischen untergehendem Licht und schon heraufkommender Nacht. Und so ist es auch im Herbst, dem großen "Sonnenuntergang des Jahres".
Man kann deutlich spüren, wenn man sich in diesem Zwischenzustand befindet, auf der Schwelle zwischen Tag und Nacht. Das ist immer auch eine Nahtstelle zur Anderswelt, zu ganz besonderen Gefühlszuständen.
Schwellenfest
Auch im Jahreskreis stehen wir an einer ganz ähnlichen Schwelle: der Sommer geht zu Ende und die dunkle Jahreszeit steht vor der Tür. Wir können in beide Richtungen schauen, in den Sommer zurück und auf die Zeit vor uns.
Die Menschen früher hatten ein ganz deutliches Gefühl dafür, wie wichtig es ist, was man für einen ersten Schritt macht. Dass man sozusagen und übertrage mit dem richtigen Fuß über die Schwelle trat.
Jeder von uns kennt das Gefühl, auf einer Schwelle zu stehen und den 1. Schritt wagen zu müsen in ein Ungewisses hinein, das eher noch im Dunkeln liegt.
Früher hat man Opfer erbracht, um über die Schwelle zu gelangen.
Mit dem falschen Fuß aufzustehen, oder mit mit dem "falschen Fuß" über die Schwelle zu gehen, konnte ein ganz schlechtes Omen sein. Der "falsche Fuß" oder "richtige Fuß" bedeutete die innere Haltung, mit der man hinüberging. Und "Fuß" war das direkteste Beziehungssymbol für die Muttergöttin und ie Verwurzellung in ihr. War diese Beziehung gegeben, war es immer der "richtige Fuß".
Das gleiche hat man auch im Frühjahr, kurz vor Ostern - die Frühjahrs-Tag-und-Nacht-Gleiche.
Da ist es begleitet von starker Freude, weil man weiß und spürt, dass jetzt das Frühjahr und der Sommer kommt. Eine Zeit der Fülle, Wärme, Unbeschwertheit und Leichtigkeit...
Im Herbst ist das oft anderes.
Es ist zwar eigentlich ein großes Erntedankfest, begleitet von ausschweifenden Feierlichkeiten.
Ein Dankfest für alles, was die Göttin einem den Sommer über beschert und geschenkt hat.
Aber bei vielen Menschen schleichen sich auch mulmige Gefühle ein, vor allem Angst.
Angst vor der dunklen Zeit, Angst vor Verlust, Angst vor Schmerz, Angst vor den eigenen tiefern Gefühlen, .....
Wenn man auf den Sommer schaut, dann fällt einem nicht die Angst ein!
Was soll einem im Sommer schon passieren!
Diese Schwelle übertritt man leichten Fußes!
Ganz anders geht es einem mit der Schwelle im im Herbst.
Im Herbst, wenn man auf den Winter schaut, da spürt man Schwere und Zögern.
Da hat man das Gefühl, in dieser Zeit könnte viel passieren, man könnte sogar sterben.
Das ist ein tief verwurzeltes Gefühl, wie eine Art Instinkt, dass man einen heiden Respekt hat vor dieser Zeit.
Ein Gefühl, dass diese Zeit tiefer und schwerer ist.
Nietzsche würde sagen: "Tiefer als der Tag gedacht."
Wobei die Sommerhälfte den Tag repräsentiert im Jahreskreis.
Und wenn wir auf die dunkle Jahreshälfte schauen, auf die Jahresnacht, die "dunkle, dunkle Mitternacht" nach Nietzsche, die tiefer als der Tag gedacht, dann fällt uns auch die Adventszeit ein und Weihnachten, die wohl seelischste Zeit überhaupt.
Im Sommer geht alles nach außen, aber im Winter gehen wir wieder nach Innen, ins Reich der Erdmutter, wie die Samenkörner, wie Mabon, nachdem dieses Fest auch benannt ist.
Erntedankfest
Zu matriarchalen Zeiten wurde dieses Erntedankfest besonders geachtet und gefeiert. Es dauerte bis zum ersten Vollmond nach dem Fest.
Mit dem Erntedank verband sich früher auch die Ehrerbietung an die Ahnen und die Besänftigung der dämonischen Kräfte. Die besten Früchte der Ernte wurden den Göttern, den Ahnen oder der Natur geopfert. Damit verliehen sie der Bitte Ausdruck, daß das nächste Jahr ebenfalls wieder fruchtbar werden möge.
Dabei galt eine besondere Achtung den ersten drei Pflanzen, Ähren und Früchten und den letzten drei. Diese Opfer wurden auf den Feldern gelassen.
Es gab viele unterschiedliche Feste, je nachdem, was geograpfisch so geerntet wurde: Kartoffelernte mit den großen Kartoffelfeuern, dann Weinlese und Weinfeste, Apfelernte, Nußernte usw.
Mabon
Im Keltischen wird das Fest auch "MABON" genannt.
Mabon war der walisische Sohn der Muttergöttin Modron, der Erdmutter und Schutzherrin der "Anderswelt".
Mabon bedeutet "Großer Sohn". Sein Vater war Mellt (=Blitz), der mit seinen Blitzen die Erde befruchtet und seinen Sohn zeugte.
Von der Geschichte her war es so, dass der kleine Mabon verschwand, als er nur drei Nächte alt war. Modron, die Erde, litt darunter furchtbar.
Überall wurde nach ihm gesucht. Und zuletzt fanden ihn drei Tiere, nämlich Amsel, Hirsch und Eule in der Anderswelt - der Bauchhöhle der Mutter Erde.
Ein ganz ähnlicher Mythos wie der von Kore, die Tochter der Demeter, oder wie bei Dionysos ihrem Helden. Und später dann sogar bei Jesus selbst, der nach 3 Tagen wieder auferstand.
Diese Anderswelt als Höhle oder Unterwelt ist ein verzauberter Ort, aber auch ein Ort der Herausforderung. Und nur an einem solchen Ort konnte der Sohn der Erde wiedergeboren werden als Sohn des Lichts.
Der griechische Gott des Lichts ist APOLLON. Und er trägt einen Beinamen, der Mabon in sich trägt: APOLLON-MAPONOS.
Auch Maponos bedeutet "Großer Sohn". Im Walisischen wurde aus dem "p" in Maponos einfach ein weiches "b".
Sternzeichen Waage
Nicht von ungefähr fällt die Herbst-Tag-und-Nachtgleiche mit dem Beginn des Sternzeichens Waage zusammen.
Die Waage die in ihrem tieferen Verständnis ein Seelenwäger ist an der Schwelle zum Totenreich.
Diese Rolle hat in der katholischen Kirche dann Erzengel Michael übernommen, der oft genauso dargestellt wird wie die Waage: mit Schwert und Waage. Und auch er ist ein Geleiter der Toten.
Vielleicht zeigt das auch ein bißchen ein anderes Gesicht der Waage, als man so landläufig immer beschreibt. Da geht es ja immer "nur" um Harmonie, Schönheit, Diplomatie, Ausgeglichenheit, usw...Oft sehr oberflächlich und lapidar.
Aber der tiefere Sinn ist dieses "GLEICHGEWICHT", das hinter allen Dingen verborgen ist und zur wahren Harmonie, Schönheit und dem Frieden dazugehört.
Geraten die Dinge aus dem Gleichgewicht, fangen die Probleme an.
Ein wirklich schöner Mensch hat Tiefe. Und diese Tiefe umfaßt auch die Dunkelheit.
Und so zeigt der Herbst in seiner großen Vielfalt, Vielfarbigkeit und Vielschichtigkeit eigentlich sehr viel von den Menschen des Sternzeichens Waage. Menschen, die auf der Schwelle des Sonnenuntergangs des großen Jahreskreises geboren werden.
Auszug aus altes & neues wissen zum Jahrkreis