Die
Region um Wietze gehört zum Weser-Aller-Flachland und ist Teil
der Norddeutschen Tiefebene.
Hier ist es eigentlich so flach, dass man am Freitag schon sehen
kann wer am Sonntag zum Kaffee kommt.
Aber in Wietze und Umgebung gibt es mehr Berge als man vermutet
und sogar eine aktive Wanderdüne.
Aber woher kommen die?
In der Gemarkung Wieckenberg gibt es 2, in Wietze, Steinförde
und Jeversen je 6 und in Hornbostel gar 21 Flurbezeichnungen mit
dem Grundwort "Berg".Diese "Berge" sind ein Überbleibsel der
Eiszeiten. Wärend der letzten 400.000 Jahre gab es in
Norddeutschland 3 Eiszeiten (Elster, Saale, Weichsel) mit den
Warmzeiten Holstein, Eem und Holozän. Von Skandinavien
kommend, bedeckten in den Zeitperioden der Eiszeiten einst
gewaltige Inlandeismassen auch unsere Region. Sie lagerten neben
Schutt und Geröll ungeheure Sandmassen ab. Starke
Weststürme bliesen, vor allem nach dem Abschmelzen des Eises
am Ende der Weichsel-Eiszeit, die im Urstromtal der Aller lagernden
Massen fort, trieben sie auf die Uferränder und türmten
sie zu langgestreckten Dünenzügen („Bergen“)
auf. Solch eine Kette von Dünen prägt noch heute das
Landschaftsbild - sie beginnt bei Jeversen, erstreckt sich
über Hornbostel bis nach Südwinsen und findet ihre
Fortsetzung in der Dünenlandschaft von Oldau und
Hambühren.
Dem Rückzug des Eises folgte eine Wiederbesiedlung durch
Pflanzen und Tiere. Mit ihrer Nordwanderung gingen verschiedene
Siedlungswellen von Jäger- und Sammlerkulturen einher. Die von
Niederungsmooren und Sumpfen umschlossenen Sandinseln waren einst
die natürlichen Ausgangspunkte der Besiedlung. Aus Pfahlwerk
und Plaggen bauten z. B. Fischer und Jäger sich ihre
Wohnhöhlen in den Sand hinein.
Nach der Völkerwanderungszeit begann im Mittelalter (6. bis
15. Jahrhundert) eine der Hauptphasen der Waldzerstörung und
damit die Re- und Aktivierung von Dünen.
Die Übernutzung der Landschaft durch den Menschen, durch
Holzeinschalg und Überweidung raubte dem im Allerurstromtal
angeschwemmten Sand den schützenden Bewuchs und reaktivierte
zudem bereits bewaldete Dünen.
Dort wo heute zahllose Bäume stehen hatten die Menschen vor
über 400 Jahren arge Not den aufgewehten Sand zu halten. Der
feine Flugsand bedrohte die wenigen ohnehin schon kargen Äcker
und somit die Lebensgrundlage der Menschen. Von den Orten
Thören, Südwinsen und Hambühren ist
überliefert, dass sie sogar verlegt werden mussten, da der
Flugsand nicht zu stoppen war. Der Flurname „In'n olen
Dörpe”, etwa 2 km östlich des Dorfes, erinnert bis
auf den heutigen Tag an das älteste Hambühren.
Um ihre Weideflächen und Siedlungen vor den Sandverwehungen
zu schützen, begannen die Menschen die Dünen mit
genügsamen und tiefwurzelnden Gehölzen, z. B. mit
Kiefern, zu bepflanzen.
Die Gemeinden Hornbostel und Südwinsen haben damals auf
Befehl der hohen Obrigkeit die Dünen mit „Fuhren“
bepflanzt und „also den Sand gedempfet, ihre Höfe,
Äcker und Gärten damit gefreyet, auch durch solchen ihren
Fleiß solchen Sand soweit gebracht, dass ein stattlicher
Unterbusch und nützliche Wildbahn darauf erwachsen.”
Dennoch setzte sich, aufgrund der starken Beweidung, die
Aktivität der Binnendünen bis in die Neuzeit fort. Erst
ab dem 18. Jahrhundert begannen flächendeckend auf dem Gebiet
Deutschlands systematische Aufforstungen der Dünengebiete,
sodass aktuell in Deutschland nur noch ganz vereinzelt
Binnendünen aktiv sind.
An den Koordinaten steht ihr bereits auf dem Randbereiches einer
ca. 20ha großen Düne dem Rathberg der an seiner
höchsten Stelle mit ca. 47,5 m ü. NN der höchste
natürliche Berg Wietzes ist. Ab eurem Standpunkt erstreckt
sich in Nordöstlicher Richtung der gut zu erkennende aktive
Bereich der Binnendüne der ca. 300 Meter lang und im Schnitt
50 Meter breit ist.
Die vorherrschenden Westwinde wehen sie jedes Jahr um ein paar
Meter weiter nach Osten.
Um diesen Earthcache loggen zu können, schickt uns bitte
eine Mail mit den Antworten auf folgende Fragen:
1. Wann endete die Weichsel-Eiszeit?
2. Woher kommt der Sand der aktiven Wanderdühne am
Rathberg?
3. Nenne mind. 2 charakteristische
Dünenpflanzen?
Macht ein Foto mit GPS in, auf oder unterhalb der Düne.
Die Landschaft ist hier einfach grandios.
Das Foto von Euch muss mitgeloggt werden.
Es gibt so viele tolle Motive - wir sind schon gespannt für
was Ihr Euch entscheidet.
Rund um die Teiche gibt es noch weitere Dünen zu entdecken.
Geht ruhig mal auf Endeckungstour auf eurem Weg wird euch auch noch
der ein oder andere Cache begegnen.
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The
region around Wietze is part of the Weser-Aller-Plain and thus part
of the Northern German Plain.
"Here it´s really so flat that you can see on Friday who
will come for coffee on Sunday."
But in the Wietze area there are more "hills" than we expect,
and even an active dune. But what´s their origin?
Areas named with the word "hill" we will find 21 times near
Hornbostel, 2 times near Wieckenberg, 6 times in the Wietze and
Steinförde area, and also 6 times in the Jever-sen area. These
so called hills are relics of the ice ages. During the last some
400,000 years, Northern Germany was three times covered by a thick
ice sheet. A lot of sand, granite stones and other rock material
were carried by the ice from Scandinavia to Germany. The last
glacial epoch was the Weichsel Glacial. When the ice was melting,
the rock material was left as a moraine, and strong western storms
blew the fines like sand from the Aller ancient valley to the
slopes of the valley and above, where it formed a chain of dunes.
Such a chain of dunes still shapes the landscape today, starting at
Jeversen, extends to Hornbostel and Südwinsen and ends in the
dune landscape of Oldau and Hambühren.
During the Holocaine interglacial period with raising temperatures
fauna and flora came back to the region, and even people started to
settle again. Sand dunes, surrounded by swamps, that time were
settling areas for people. Fishermen and hunters dug their living
caves into the sand, using turf and stakes.
After the migration of the Germanic nations (400 B.C. till 570 AD),
during the Middle Ages (6th to 15th century), an extensive forest
clearing took place, which destroyed the protective vegetation, and
thus reactivated dune movement.
Some 400 years ago, there was no vegetation where we today find
forests and trees. Thus people had a lot of problems to stabilize
the sand. Fines and windborn sands were blown over die agricultural
areas, and so destroyed their basis of life. From the villages of
Thören, Südwinsen and Hambühren we know that they
had to be transferred to other, safer places, as the sand movement
could not be stopped. A field name (“At the old village
place”) some 2 km east of Hambühren still reminds of the
old village location.
To protect their pastureland and settlements from the drifting sand
dunes, people began to plant frugal and deeprooting trees like
beach oat or pines. Although, due to strong pasturing, dune
movement continued.
During the 18th century a systematic reforestation of dune areas
was prescribed by law. So today only few inland drifting sand dunes
are still active.
At the coordinates presented you are already at the border of a
dune area of approximately 20 ha (50 acres) - called
"Rathberg". The "Rathberg" is approximately 47.5 m (156
ft) above sea level at the culmination and it is the highest
natural "hill" of the Wietze area. From the location you are,
you can see the extension of the active part of the dune of some
300 m to 50 m (990 ft by 165 ft) in the north-eastern direction.
Due to the prevailing western winds, the movement of the dune is
still some meters per year in eastern direction.
To log in to this Earthcache, please send us an email with the
answers of the following questions:
1. When was the Weichsel glacial epoch terminated?
2. Where does the sand on the drifting sand dune of the Rathberg
come from?
3. Name at least 2 typical plants growing on dunes.
Take a picture with your GPS "in", on, or at the edge of the dune.
The landscape here is fantastic. The photo has to be logged in
too.
There are so many great photo motives around here - we look forward
what´s your decision.
Around the ponds you will discover more dunes. Please, start an
excursion through the area. On your way you might discover some
more caches. |