Auf dem Lousberg findet man
seit Menschengedenken Feuersteine, die in der Steinzeit dort
abgebaut und verarbeitet wurden. Die Feuersteinvorkommen befinden
sich in Schichten aus Kalk oder Mergel, die in der Oberkreidezeit
entstanden. Diese Schichten sind heute nur noch etwa 6-8m dick.
Aber auch heute noch kann man im Eibenwäldchen auf dem Lousberg den
charakteristischen braunen Feuerstein finden.
In der Oberkreidezeit war
nicht nur Aachen, sondern auch ein großer Teil der Gebirge südlich
von Aachen (Rheinisches Schiefergebirge und Ardennen) von einem
Meer bedeckt. Nur im Bereich des heutigen Hohen Venns gab es
einzelne Inseln, die über den Meeresspiegel hinaus ragten. Durch
Ablagerungen der in diesem Meer lebenden fossilen Kleinstlebewesen
entstand über Jahrmillionen eine Kreideschicht am Grund des
Meeres.
Die Feuersteine auf dem
Lousbergplateau entstanden wohl einige Mio. Jahre nach den
Kreideablagerungen. Die Entstehung von Feuerstein ist ein sehr
komplexer geochemischer Vorgang, der von vielen Einflussgrößen wie
zum Beispiel dem Klima abhängig ist. Unter den richtigen
Bedingungen kann bei Verwitterungsvorgängen an der Erdoberfläche
eine kieselsäurereiche Lösung entstehen. Wenn diese Lösung
versickert, fällt Kieselsäure aus und kann sich in den
oberflächlichen Karbonatgesteinen zu knollen- oder plattenförmigen
Ausscheidungsbereichen ansammeln. Diese verhärten mit der Zeit zu
Feuerstein.
Querschnitt durch das Grundgebirge zur
Oberkreide-Zeit
Mit dem Übergang von der
Kreidezeit zum Tertiär vor 65 Mio. Jahren begann eine starke Hebung
des Rheinischen Schiefergebirges und der Ardennen gegenüber der
Niederrheinischen Bucht. Durch Erosion und Verwerfungen bildete
sich der Aachener Kessel, indem die weicheren Gesteine abgetragen
wurden. Die Gesteinsschicht des Lousbergplateaus mit dem darin
befindlichen Feuerstein waren hingegen härter und so blieb er als
Berg inmitten des Aachener Talkessels erhalten.
Eine alte Aachener Sage hat
dagegen eine andere Erklärung für die Entstehung des Lousbergs.
Danach zog der Teufel mit riesigen Säcken voll von Nordseesand
Richtung Aachen um die Stadt zu verschütten und damit Rache zu
nehmen für eine andere Auseinandersetzung mit den Aachenern beim
Bau des Domes. Bei einer Verschnaufpause traf der Teufel eine
Bauersfrau und fragte sie, wie weit er noch zu schleppen habe. Die
Bauersfrau war jedoch sehr schlau ("lous" im Aachener Dialekt) und
erkannte den Teufel an seinem Pferdefuß und Schwanz. Sie erzählte
ihm, dass sie vom furchtbar weit entfernten Aachener Markt komme
und zeigte ihm als Beweis altes Brot in ihrem Korb und ihre
verschlissenen Schuhe, die sie angeblich neu auf dem Markt gekauft
hätte.
Der Teufel war daraufhin so verärgert, dass er den Sand an Ort und
Stelle liegen ließ und so der Lousberg entstand.
Durch die Verwitterung an
den Hängen des Lousbergs traten am Rand der Kalkplatte als oberster
Schicht Feuersteinlagen zutage. Dort setzte der Feuerstein-Abbau
vor 5600 Jahren ein. Es entstand ein prähistorischer Steinbruch, in
dem 400 Jahre lang Feuerstein abgebaut wurde, der in naheliegenden
Werkstätten zu schleiffertigen Beilklingen verarbeitet wurde.
Lousbergklingen wurden bis weit über 200 km von hier entfernt
aufgefunden, sie waren dank ihrer ausgezeichneten Qualität und
außergewöhnlichen braunen Farbe offenbar ein beliebtes
Handelsgut.
Querschnitt durch das Grundgebirge zur Quartär-Zeit
Im Laufe des
Feuerstein-Abbaus wurde die oberste Kalksteinplatte des Lousbergs
fast vollständig abgetragen. Es gibt aber noch einen letzten
zusammenhängenden Rest im Eibenwäldchen - hierhin führt euch
Aufgabe drei.
Um diesen Earthcache zu
loggen bitten wir euch, folgende Aufgaben zu erfüllen:
Erste
Aufgabe:
Ordnet den Schichten in der
folgenden Grafik die richtigen Bezeichnungen zu und notiert die
Antwort in der Form a1-b2-c3-d4-e5. Die Antworten findet ihr auf
der Infotafel an den Koordinaten.
Querschnitt mit den Schichten des Lousbergs
a |
1
Vaalser Grünsand |
b |
2
Basiston |
c |
3
Vetschauer Kalk (Maastricht-Schichten) mit
Feuerstein |
d |
4
Grundgebirge |
e |
5
Aachener Sand |
Die richtige Zuordnung ist:
a__-b__-c__-d__-e__
Zweite (optionale)
Aufgabe:
Macht ein Foto von euch
und/oder eurem GPSr mit der Stadt Aachen im Hintergrund vom
naheliegenden Aussichtspunkt und hängt dieses eurem Log
an.
Dritte
Aufgabe:
Überquert die Straße und
geht in das Wäldchen zu N 50° 47.253 E 006° 04.723. Hier findet ihr
mehrere kleine Hügel - Überbleibsel des Feuerstein-Abbaus in der
Steinzeit (vor ungefähr 5600-5200 Jahren). Wenn ihr an den
Koordinaten angekommen seid, schaut in Richtung Südwesten und
schätzt die Höhe des Hügels in Metern. Eine grobe Abschätzung in
ganzen Metern reicht uns hier aus.
Er ist __m hoch.
Aus den Antworten von
Aufgabe eins und drei ergibt sich eine Email-Adresse der
Form
a__-b__-c__-d__-e__-__m@therevealers.de
an die ihr eine Email
mit eurem Benutzernamen schreiben müsst, um die
Logfreigabe zu erhalten. Wenn alles richtig war, könnt ihr jetzt
auch online loggen - und nicht euer Foto vergessen! :-)
On the Lousberg there has
been exploitation of flint in an open mine as early as 5600 years
ago. The flint deposits can be found in layers of chalk and marl
which have developed in the Upper Cretaceous Period. Nowadays there
are only layers up to 8m thickness left. Until today you can find
pieces of the typical brown flint in the so called "Eibenwäldchen"
on the Lousberg.
In the Upper Cretaceous
Period not only Aachen, but also big parts of the mountains south
of Aachen (the so called "Rheinisches Schiefergebirge" and the
Ardennes) were covered by sea. Only in the area of todays "Hohes
Venn" there were some islands. As the fossil microbes that lived in
the sea sedimentated on the ground of the sea over millions of
years, a chalk layer developed there.
The flintstones on the
Lousberg Plateau most likely developed a few million years after
the chalk deposition. The development of flint is a very complex
geochemical process which is influenced by many variables like the
climate. Under the right circumstances, weathering of the surface
of the earth will lead to a silicic solution. When this solution
oozes away, silica will settle in cavities of carbonate stones on
the surfaces and form nodules or plates. Over the time these will
harden to flint.
Profile of the foundation rock in Upper
Cretaceous period
With the transition from
the Upper Cretaceous Period to the Quaternary Period about 650 Mio.
years ago there was a heaving of rock foundation in the Ardennes
and the "Rheinisches Schiefergebirge" in comparison to the
"Niederrheinische Bucht". Through erosion and faulting the Aachen
pit was formed by the abrasion of the softer layers. The rock layer
of the Lousberg Plateau with the enclosed flintstone was harder
than that and therefore the Lousberg remained as a hill in the
otherwise flat Aachen pit.
An old tale has a different
explanation for the creation of the Lousberg. According to this
tale the devil was carrying huge sacks of northsea sand towards
Aachen. He wanted to take revenge for another hassle with the
people of Aachen during the building of the dome by burying the
whole city with the sand. While stopping for a rest, the devil met
a farmer's wife and asked her how much further he would have to
carry his sacks. But the farmer's wife was clever ("lous" in the
local dialect) and recognized the devil for what he was by his
hoove and tail. She told him that she just came from the far away
market in Aachen. For proof she showed him old bread in her basket
and her worn-out shoes and claimed she had bought them brand new at
the market.
The devil was so annoyed by this that he dropped the sand where he
was and thereby created the Lousberg.
Through abrasion on the
slopes of the Lousberg the flint layers on top of the Lousberg came
into plain view. That's where the exploitation of flint started
5600 years ago. A stone-age-quarry developed, in which flint stones
were mined for 400 years. There also sprang up workshops in which
the stones were processed to ready-to-sharpen axe blades.
Lousberg-blades were found as far as 200 km from here, due to their
excellent quality and their unusual brown colour they obviously
were a popular trade-item.
Profile of the foundation rock in Quaternary
period
In the course
of the exploitation of flint the upper chalk layer of the Lousberg
has been removed almost completely. But there is still one last bit
of it remaining in the so called "Eibenwäldchen" - that's where
task three will take you to.
To log your
visit to the Earthcache please complete the following three
tasks:
First
task:
Match the layers in the graphic below with the right names and
write down the answer like this: a1-b2-c3-d4-e5. You can find the
answers on the info boards at the given coordinates.
Profile of the layers at the
Lousberg
a |
1
Vaalser Grünsand / Vaalser Greensand |
b |
2
Basiston / basic clay |
c |
3
Vetschauer Kalk (Maastricht-Schichten) mit Feuerstein / Vetschauer
chalk (Maastrichtian layers) with flintstones |
d |
4
Grundgebirge / foundation rock |
e |
5
Aachener Sand / Aachener sand |
The correct
matching is: a__-b__-c__-d__-e__
Second (optional)
task:
Take a picture of you and/or your GPSr with the city of Aachen in
the background from the nearby viewpoint and attach it to your
log.
Third
task:
Cross the street and walk into the dark wood towards N 50° 47.253 E
006° 04.723. You will find several small hillocks around you -
remains of the explotation of the flintstones in the stone age
(about 5600-5200 years ago). When you have arrived at the
coordinates, look to the south-west and estimate the heigth of the
hill in meters. Don't bother with half a meter, a rough estimation
in whole meters is enough.
It is __m high.
Please attach
your answer to the string from task one and send an email
including your username to
a__-b__-c__-d__-e__-__m@therevealers.de
to receive a confirmation of your answers. If everything was
correct you may now log your visit. Please don't forget to attach
the photo you have taken. :-)