Engländer-Denkmal
Am 17. April 1936 wanderten 26 englische Schüler und ihr Lehrer von Günterstal nach Todtnau. Dabei gerieten sie in ein Schneetreiben und verloren unterhalb des Schauinslandgipfels die Orientierung. In einer dramatischen Aktion wurde ein Großteil der Gruppe von Hofsgrundern gerettet, aber vier der Schüler starben in den zum Teil meterhohen Schneewehen an Erschöpfung und Unterkühlung. Ein weiterer Schüler in Freiburg im Krankenhaus.
Die Anteilnahme der Freiburger und Hofsgrunder Bevölkerung an diesem Unglück war groß. Die Hitlerjugend nutzte dies aus und setzte sich für die Errichtung eines erhabenen Denkmals ein, das den angeblichen Friedenswillen der deutschen Hitlerjugend im Jahr der Verständigung 1938 symbolisieren sollte. Das Denkmal wurde im Sommer 1938 von der Hitlerjugend aufgebaut. Die geplante, pompöse Einweihungsfeier fand jedoch nie statt. Anfänglich verschoben, machte die aggressive Politik Nazideutschlands eine Einweihungsfeier gemeinsam mit Deutschen und Engländern im Jahr 1939 undenkbar. Da zu dieser Zeit dann auch die zweisprachige Inschrift mit ihren völkerverständigen Tönen als unpassend angesehen wurde, hat man während des 3. Reiches die Inschrift entfernen lassen.
In den Nachkriegsjahren beseitigte man den Adler mit Hakenkreuz und brachte die ursprüngliche Inschrift wieder an, mit einer kleinen redaktionellen Änderung: nicht mehr die Jugend Adolf Hitlers sondern die Jugend Deutschlands ehrte das Gedächtnis der gestorbenen Schüler. Bei einer "Reinigungsaktion" durch eine örtliche, kirchliche Jugendgruppe im Sommer 2003 wurde dann allerdings der ursprüngliche Wortlaut wieder sichtbar gemacht. Es kam natürlich zu einem Eklat und die bereinigte Nachkriegsversion wurde wieder hergestellt. Dass an dieser Textstelle viel herumgemeißelt wurde, kann man noch gut an den hellen Stellen im Granit erkennen.