Dies ist der Bonus-Cache zur rohrPOSTanlage
Die große geschichtliche Leistung des Hauses Thurn und Taxis ist mit einem einzigen Wort gekennzeichnet, es ist die Post. Die Entwicklung das Postwesen aus kleinen Anfängen zu großer Macht war nur durch Klugheit, Energie und die Einheit der Familie möglich.
Erste Aufzeichnungen über die Entwicklung von Anlagen zur verkehrstechnischen Nutzung komprimierter Luft sind auf das Jahr 1810 datiert. Anfangs wurde die Rohrpost vorwiegend als Postsystem genutzt und verband Postämter untereinander.
Das kleinste Rohrpost-System ist die 2-Punkt-Anlage. Sie funktioniert nur in Hin- und Rückrichtung. Betrachtet man die noch vorhandene Infrastruktur auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Oberhinkofen, dem heutigen Frauenhölzl, fallen die Sendetürme und die gesicherten Bauten im westlichen und östlichen Bereich auf. Nachrichten im Rohrpostsystem können abhörsicher, unsichtbar und weitestgehend unabhängig von äußeren Einflüssen zwischen zwei Orten transportiert werden; ganz sicher ein Vorteil während einer militärischen Nutzung.
Verzweigte, komplexe Rohrpostsysteme im öffentlichen Raum, die auch alternative Routen zwischen zwei Punkten unterstützen, wurden Mitte des 19.Jahrhunderts in vielen Großstädten errichtet. So auch in Berlin (ab 1865, 400km Länge). 1867 übernimmt Preußen die Postrechte der Familie Thurn und Taxis. Heute ist keine dieser weitläufigen Anlagen im Untergrund mehr in Betrieb. In Berlin wurde die letzte öffentliche Rohrpost 1976 in Ost-Berlin transportiert.
Das Rohrpostsystem ist damit aber nicht gestorben, sondern hat sich weiterentwickelt und ist höchst lebendig. Der Transport von Nachrichten oder Material per Rohrpost findet aber heute weitestgehend nur innerhalb großer Einrichtungen, wie Krankenhäuser, Behörden oder Fabriken statt. Selbst das Bundeskanzleramt hat ein solche Anlage im Betrieb. Die heutigen Anlagen werden durch Computer gesteuert und die Kosten für den Unterhalt betragen einen Bruchteil, der sonst notwendigen Personalkosten für Boten.
Für den interessierten Geocacher hier zwei historische Artikel zum Thema Rohrpost
Aus einem Artikel des Regensburger Morgenblatt (1877) : "Eine eigenthümliche Bitte soll dieser Tage von Mitgliedern des Berliner "Vogelschutzvereins" dem Generalpostmeister unterbreitet werden, nämlich die, Veranstaltungen zutreffen, daß nicht Vögel durch die Rohrpost getödtet werden. Die Sache hängt so zusammen. Von den großen Luftdruck-Dampfmaschinen auf den Haupt-Rohrpostämtern gehen Schornsteinröhren zum Dache hinaus, durch welche die erforderliche Luft eingesogen wird. Ost nullzwei achtacht zwei**. Die Gewalt dieses Saug-Apparates ist aber eine so große, dass kleinere und größere Vögel, selbst Tauben, welche zufällig über die Rohröffnung wegfliegen, während die Maschine arbeitet, unbarmherzig mit dem Luftstrom hinabgeschleudert werden, um im Kessel als bald zu verscheiden".
1949 sorgte die Berliner Rohrpostblockade für Schlagzeilen. Sinngemäß nach einem Artikel bei Wikipedia : "Mit der Verschärfung des Ost-West-Konfliktes beim Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg auch bedingt durch die Durchführung der Währungsreform kappte die Sowjetunion alle Rohrpostleitungen zwischen Ost- und West-Berlin. Da das Berliner Rohrpostnetz historisch betrachtet vom Haupttelegrafenamt in Berlin Mitte aus entwickelt worden war, befand sich das Zentrum des gesamten Netzes im Sowjetischen Sektor. Nord fünfvier zweifünf vier**. Von der hierdurch entstandenen Lage ausgehend wurde jetzt das Rohrpostnetz in Berlin geteilt und bis zur Einstellung seines Betriebs als zwei unabhängig voneinander funktionierende Rohrpostnetze weiterentwickelt."