Da wo heute das älteste Wohnhaus von Thallwitz, geschmückt mit einer Uhr, zu finden ist, stand vor 449 Jahren die kleine Holzhütte des Dorfbäckers. Hier lebte er, mehr recht als schlecht, mit seiner Frau und drei fröhlichen Kindern. Richmodis, die Zweitgeborene, wurde schon zeitig an Kuno, den ältesten Sohn des Dorfschmiedes, versprochen. Sie kannten sich von klein auf und hatten so manchen Tag beim gemeinsamen Spiel in den Wäldern verbracht. Kuno war einer der Wenigen, welcher um die besondere Gabe von Richmodis wusste. Es war ihr möglich, sich mit Bäumen, Tieren und phantastischen Wesen, die man eigentlich nur aus Märchen kennt, zu unterhalten. Auch trug sie auf der rechten Schulter ein Mal, welches sich niemand erklären konnte.
Hexenmal
Im Spätsommer des Jahres 1590 zählte Richmodis bereits 23 Lenze. Es war höchste Zeit mit den Hochzeitsvorbereitungen zu beginnen. Am Vorabend des großen Festes begab sich Richmodis ein letztes Mal in den Wald um ihre Gedanken zu sammeln. An einem Hang betrat sie die alte Höhle. Im Inneren war es sehr rutschig, so dass sie sich an einem Stein festhalten musste. Plötzlich öffnete sich die Höhlenwand und Richmodis ging neugierig hindurch. Eine Stunde später fand Kuno sie völlig verstört auf einer Lichtung. Es war ihr unmöglich zu sagen, ob sie geträumt oder alles wirklich erlebt hatte. Sie war über Wochen in einer anderen Welt, aber doch am gleichen Ort. Vieles sah anders aus und doch so vertraut. Sie lernte einen hübschen jungen Burschen kennen, in den sie sich unsterblich verliebte. Beide schworen sich ewige Treue. Doch jetzt saß sie mit Kuno auf der Lichtung. Richmodis standen die Tränen in den Augen, als sie ihm sagte, dass sie ihm nicht heiraten werde. Voller Enttäuschung und Wut ließ er sie sitzen und begab sich zum bischöflichen Sitz nach Wurzen. Dort berichtete er von Richmodis geheimnisvoller Gabe. Ohne zu zögern schickte der Bischof eine Depesche an Xaver den Inquisitor von Mitteldeutschland. Er war für sein brutales Vorgehen bei der Hexenverfolgung bekannt. Es war ein nebeliger Herbstmorgen, als ein schwerer Käfigwagen vor der Bäckerhütte zum Stehen kam. Xaver trat mit seinen Schergen die Haustüre ein und fragte den Dorfbäcker wo sich die bezichtigte Hexe befindet. Richmodis hörte alles und flüchtete wieselschnell aus dem südwestlichen Fenster zur alten Höhle. Der Eingang war jedoch verschüttet und der Sandstein, welcher einst das Zeittor öffnete, lag unnütz herum.
Aufgabe:
Falls Du erfahren möchtest, wie es Richmodis ergangen ist, dann folge ihr auf den abenteuerlichen Weg. Parke Deine Kutsche bei N51 25.901 E12 40.996 und beginne bei N51 25.968 E12 40.895 im Umkreis von 150 m mit der Suche. Doch nimm Dich vor Xaver und seinen Schergen in Acht.
Wichtig:
Nutze das Hexenmal um unbeschadet ans Ziel zu gelangen.
Im Schnee hat man nur wenig Chancen das Finale zu erreichen. Festes Schuhwerk ist zu empfehlen.
Viel Spaß beim Suchen wünscht
Fraxinus
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