U 94 war ein deutsches U-Boot vom Typ VII C, das im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Kriegsmarine eingesetzt wurde.
Geschichte
Der Auftrag für das Boot wurde am 30. Mai 1938 an die Germaniawerft in Kiel vergeben. Die Kiellegung erfolgte am 9. September 1939, der Stapellauf am 12. Juni 1940, die Indienststellung unter Kapitänleutnant Herbert Kuppisch fand schließlich am 10. August 1940 statt.
Das Boot gehörte nach seiner Indienststellung am 10. August 1940 bis zu seiner Versenkung am 28. August 1942 als Ausbildungs- und Frontboot zur 7. U-Flottille erst in Kiel und dann in St. Nazaire.
U 94 unternahm während seiner Dienstzeit zehn Feindfahrten, auf der 26 Schiffe mit 138.467 BRT versenkt und zwei Schiffe mit 12.382 BRT beschädigt werden konnten.
Einsatzstatistik
Erste Feindfahrt
Das Boot lief am 20. November 1940 um 8.15 Uhr von Kiel aus, und lief am 31. Dezember 1940 um 12.00 Uhr in Lorient ein. Auf dieser 42 Tage dauernden und zirka 5.480 sm über und 256 sm unter Wasser langen Unternehmung in den Nordatlantik, nordwestlich von Irland, wurden drei Schiffe mit 18.053 BRT versenkt und ein Schiff mit 4.360 BRT beschädigt.
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2. Dezember 1940: Versenkung des britischen Dampfers Stirlingshire mit 6.022 BRT. Der Dampfer wurde durch einen G7e-Torpedo versenkt. Er hatte 3.270 t Zucker, 2.000 t Blei, 1.900 t Kühlmittel sowie Stückgut geladen und befand sich auf dem Weg von Sydney und Townsville über die Bermudas nach Liverpool. Das Schiff gehörte zum Konvoi HX-90 mit 35 Schiffen. Es gab keine Verluste, 74 Überlebende.
Zweite Feindfahrt
Das Boot lief am 9. Januar 1941 von Lorient aus, und lief am 19. Februar 1941 um 11.15 Uhr wieder dort ein. Auf dieser 41 Tage dauernden und zirka 5.400 sm über und 100 sm unter Wasser langen Unternehmung in den Nordatlantik, dem Nordkanal und nordwestlich von Irland, wurden drei Schiffe mit 12.653 BRT versenkt.
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30. Januar 1941: Versenkung des britischen Dampfers Rushpool mit 5.125 BRT. Der Dampfer wurde durch zwei G7e-Torpedos versenkt. Er hatte 7.714 t Getreide geladen und befand sich auf dem Weg von Saint John über Halifax (Nova Scotia) nach Belfast. Das Schiff war ein Nachzügler des Konvois SC-19. Es gab keine Verluste, 40 Überlebende.
Dritte Feindfahrt
Das Boot lief am 29. März 1941 um 19.30 Uhr von Lorient aus, und lief am 18. April 1941 um 10.30 Uhr wieder dort ein. Auf dieser 20 Tage dauernden und zirka 4.000 sm über und 75 sm unter Wasser langen Unternehmung in den Nordatlantik, südwestlich von Island, wurden zwei Schiffe mit 10.994 BRT versenkt.
Vierte Feindfahrt
Das Boot lief am 29. April 1941 um 20.30 Uhr von Lorient aus, und lief am 4. Juni 1941 um 13.30 Uhr in St. Nazaire ein. Auf dieser 37 Tage dauernden und zirka 6.000 sm über und 220 sm unter Wasser langen Unternehmung in den Nordatlantik, südwestlich von Island, südöstlich von Grönland und dem Kap Farewell, wurde vier Schiffe mit 26.767 BRT versenkt.
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20. Mai 1941: Versenkung des britischen Dampfers Norman Monarch mit 4.718 BRT. Der Dampfer wurde durch zwei Torpedos versenkt. Er hatte 8.300 t Weizen geladen und war auf dem Weg von Halifax (Nova Scotia) nach Barry Roads. Das Schiff gehörte zum Konvoi HX-126 mit 29 Schiffen. Es gab keine Verluste, 48 Überlebende.
Fünfte Feindfahrt
Das Boot lief am 12. Juni 1941 um 18.30 Uhr von St.Nazaire aus, und lief am 16. August 1941 um 14.30 Uhr wieder dort ein. Auf dieser 35 Tage dauernden und 6.456 sm über und 83 sm unter Wasser langen Unternehmung in den Mittelatlantik und westlich von Gibraltar, wurden keine Schiffe versenkt oder beschädigt.
Sechste Feindfahrt
Das Boot lief am 2. September 1941 um 14.30 Uhr von St.Nazaire aus, und lief am 15. Oktober 1941 in Kiel ein. U 94 gehörte zur Gruppe "Brandenburg". Es lief am 9. Oktober 1941 zur Brennstoffergänzung in Bergen ein und am 11. Oktober 1941 wieder aus, um am 11. Oktober 1941 in Stavanger (12. wieder aus) und am 12. Oktober 1941 in Kristiansand einzulaufen (13. wieder aus). Auf dieser 43 Tage dauernden und zirka 6.609 sm über und 38 sm unter Wasser langen Unternehmung in den Nordatlantik, wurden vier Schiffe mit 29.319 BRT versenkt.
Siebente Feindfahrt
Das Boot lief am 12. Januar 1942 von Kiel aus, und lief am 30. Januar 1942 um 12.30 Uhr in St.Nazaire ein. Auf dieser 19 Tage dauernden und 3.148 sm über und 125 sm unter Wasser langen Unternehmung in den Nordatlantik, wurden keine Schiffe versenkt oder beschädigt. U 94 gehörte zur Gruppe mit dem Enigmacodewort Robbe.
Achte Feindfahrt
Das Boot lief am 12. Februar 1942 um 15.30 Uhr von St.Nazaire aus, und lief am 2. April 1942 um 11.00 Uhr wieder dort ein. Auf dieser 50 Tage dauernden und zirka 7.300 sm über und 202 sm unter Wasser langen Unternehmung in den Westatlantik, Neufundland und dem Sankt-Lorenz-Strom, wurden drei Schiffe mit 13.787 BRT versenkt und ein Schiff mit 8.022 BRT beschädigt.
Neunte Feindfahrt
Das Boot lief am 4. Mai 1942 um 18.00 Uhr von Saint-Nazaire aus, und lief am 23. Juni 1942 um 9.00 Uhr wieder dort ein. Es wurde am 26. Mai 1942 von U 116 mit Brennstoff und Proviant versorgt. Auf dieser 50 Tage dauernden und zirka 8.000 sm über und 170 sm unter Wasser langen Unternehmung im Nordatlantik und vor Neufundland, wurden sieben Schiffe mit 30.280 BRT versenkt. U 94 gehörte zur Gruppe mit dem Tarnnamen "Hecht".
Zehnte Feindfahrt
Das Boot lief am 3. August 1942 von St.Nazaire aus. Am 18. August 1942 wurde es von U 462 mit 62 m³ Brennstoff und Proviant versorgt. Am 28. August 1942 wurde U 94 versenkt. Auf der 25 Tage dauernden Unternehmung in den Westatlantik, der Karibik, Kuba und Florida, wurden keine Schiffe versenkt oder beschädigt.
Verbleib
Das Boot wurde am 28. August 1942 in der Karibik östlich von Kingston (Jamaika) durch ein Catalina-Flugboot der US-Navy Squadron VP-92 bombardiert, und von der kanadischen Korvette HMCS Oakville auf Position 17° 40′ N, 74° 30′ W im Marine-Planquadrat EC 1613 durch Rammstöße versenkt. Es gab 19 Tote und 26 Überlebende.
Quelle: Wikipedia