Auszüge aus Wikipedia
„Jopi(e)“ .... war ein von 1936 bis zu seinem Tod in Deutschland lebender und arbeitender Schauspieler und Sänger mit niederländischer und – nach einer überwiegenden Anzahl von Quellen – auch mit österreichischer Staatsangehörigkeit. Er galt in den letzten Jahren seines Lebens als der weltweit älteste noch aktive darstellende Künstler. Er stand 90 Jahre auf der Bühne und 87 Jahre vor der Kamera.
Ausbildung und erste Erfolge
Der jüngste von vier Söhnen des Kaufmanns Jacobus Heesters und seiner Ehefrau Geertruida Jacoba, geborene van den Heuvel, begann nach seiner Schulzeit zunächst eine kaufmännische Lehre. An seinem 16. Geburtstag fasste Heesters den Entschluss, Schauspieler zu werden. Er absolvierte eine Gesangs- und Schauspielausbildung und erhielt eine Reihe von Engagements. 1921 hatte er seinen ersten Bühnenauftritt.
1924 spielte er eine Nebenrolle in seinem ersten Film, dem Stummfilm Cirque Hollandais, unter der Regie von Theo Frenkel. Im Dezember 1927 sang er bei Harry Frommermann vor, der die Gesangsgruppe Comedian Harmonists gründete, lehnte ein Engagement jedoch ab, als dieser ihm sagte, er würde für die nächsten Monate keine Gage bezahlen können.
1930 heiratete Heesters die belgische Schauspielerin Louisa Ghijs (genannt Wiske), mit der er bis zu ihrem Tod 1985 verheiratet blieb. Der Ehe entstammen zwei Töchter, Louise Paula ‚Wiesje‘ Herold-Heesters (Pianistin in Wien) und Nicole Heesters (Schauspielerin in Hamburg). Heesters' Schwiegersohn war der Bühnenbildner Pit Fischer, zu seinen Enkeln gehört die Schauspielerin Saskia Fischer.
1932 übernahm er seine erste Gesangsrolle und spielte in der Folge in diversen Operetten. 1934 debütierte er mit Millöckers Bettelstudent an der Wiener Volksoper. 1935 entstand in den Wien-Filmateliers der Film Alles für die Firma, in dessen parallel gedrehter niederländischen Sprachfassung De vier Mullers Heesters in der Rolle des Otto zu sehen war. Er legte stets Wert auf ein eigenes Profil und so folgten Bühnenauftritte in Salzburg und in der Tschechoslowakei. Im gleichen Jahr kündigte die Amsterdamer Majestic-Film die Produktion eines letztlich nie realisierten „großen holländischen Operettenfilm“ mit Heesters in der Hauptrolle an.
Späte Jahre 1990–2011
Heesters lebte bis zu seinem Tod im oberbayerischen Landkreis Starnberg. Ab 1992 war er mit der Schauspielerin Simone Rethel verheiratet, die er liebevoll „Poppi“ nannte. Aufgrund einer Makuladegeneration und eines 2007 aufgetretenen Glaukoms verlor Heesters zunehmend an Sehkraft und erblindete 2009 vollständig.
Im Jahr 2003 stand er mit 99 Jahren von September bis November auf der Bühne der Komödie im Marquardt in Stuttgart. Im Juni 2009 spielte er 105-jährig am Alten Schauspielhaus Stuttgart im Jedermann die Rolle von Gott. Die Stadt Wien hat Heesters zu seinem 106. Geburtstag mit einer Feierstunde geehrt, zu der Veranstaltung im Steinernen Saal des Rathauses waren zahlreiche Prominente gekommen. Am 8. Dezember 2009 trug er in einem Konzert des Wiener Robert-Stolz-Clubs aus Millöckers Operette „Der Bettelstudent“ das Lied „Ich knüpfte manche zarte Bande“ sowie den Operettenschlager „Da geh ich ins Maxim“ vor. Vom 28. Juli 2010 (Voraufführung) resp. 30. Juli 2010 (Premiere) an stand Heesters in Rolf Hochhuths Inselkomödie für einige Vorstellungen auf der Bühne des Berliner Theaters am Schiffbauerdamm. In dem Musical singt Heesters nicht, stattdessen spricht er zwei kurze Monologe. Heesters habe in dem Stück unbedingt „eine kleine Vorbeigehrolle“ spielen wollen, sagte der Komponist des Werkes, Florian Fries. Außerdem wirkte er 2011 in dem Kurzfilm „Ten“ als Petrus mit.
Heesters musste bereits am 5. Dezember 2011 wegen eines Schwächeanfalls mehrere Tage im Krankenhaus verbringen. Dabei wurde ein Herzschrittmacher eingesetzt. Er wolle mindestens 110 Jahre alt werden, hatte der Operettenstar danach verkündet.
Am 17. Dezember 2011 wurde er auf die Intensivstation des Starnberger Klinikums eingeliefert, wo er am 24. Dezember 2011 im Beisein seiner Frau an den Folgen eines Schlaganfalls verstarb.
Heesters galt vor seinem Tod als der zweitälteste in Deutschland lebende Mann.
Die Beerdigung fand am 30. Dezember 2011 auf dem Nordfriedhof in München statt.
R.I.P. Jopie - Du bleibst immer in unserer Mitte
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