Sollingsandstein EarthCache
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Size:  (not chosen)
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Ein Earthcache in der Holzmindener Innenstadt
Sollingsandstein
Der Wesersandstein, bzw. Sollingsandstein kommt vor in dem Bereich
der Solling-Folge, dem südlich des Sollings gelegenen Gebiet etwa
zwischen Bad Karlshafen und Trendelburg und zwischen Holzminden und
Bodenwerder als Mittlerer Buntsandstein mit einer Mächtigkeit von
bis zu 300 Metern. Die Vorkommen rechts und links der Weser werden
als Karlshafen-Schichten bezeichnet und bergen den Roten
Wesersandstein, während Lagen um Trendelburg und im Diemeltal
Trendelburg-Schichten mit dem Grauen Wesersandstein genannt
werden.In Raum Holzminden-Stadtoldendorf, bei Bodenwerder und bei
Bad Karlshafen werden noch heute Werksteinbrüche betrieben.
Die Entstehungsgeschichte des Wesersandsteins reicht rund 250
Millionen Jahre in eine Periode des frühen Erdmittelalters (Trias)
zurück. Weiträumige Flusssysteme schafften aus südlichen Richtungen
lockere Sande heran, die im Gebiet des heutigen Weserberglandes
abgelagert wurden. Im Verlauf von Jahrmillionen erreichten die
abgelagerten Schichten schließlich eine Mächtigkeit von mehr als
tausend Metern. Unter der Auflast dieser Deckschichten verfestigten
sich die lockeren Flusssande zu Sandstein. In der Folgezeit wurden
die jüngeren Sedimentgesteine durch Erosion flächenhaft wieder
abgetragen und die Weser schnitt sich im Verlauf der jüngsten eine
Million Jahre der Erdgeschichte in die Buntsandsteinschichten
zwischen Solling und Reinhardswald mit einer mittleren Rate von 20
Zentimetern im Jahrtausend ein und transportierte dabei die
lockeren Sande und Gerölle nach Norden ab. Das Klima dieser
erdgeschichtlichen Periode war vorwiegend heiß und halbtrocken bis
trocken. Infolge saisonaler, monsunartiger Niederschläge kam es
dennoch zur Ausbildung vorübergehender Gewässer mit geringer Flora
und Fauna. Durch die Verfestigung des Sandes führen die
Wesersandsteine gleichmäßige fein- bis mittelsandige Quarzkörner,
der Quarzanteil liegt bei 85 bis 99 Prozent und sie zeichnen sich
durch ein geringes Porenvolumen aus.
Roter Wesersandstein
Die rote Färbung wird durch das Mineral Hämatit (Fe2O3)
hervorgerufen, das die einzelnen Sandkörner als dünnchen Häutchen
umhüllt. Desweiteren tritt Glimmer (Schichtsilicate) in den
Wesersandsteinen der Karlshafen-Schichten außergewöhnlich stark und
gleichmäßig geschichtet auf. Diese Einlagerung bewirkt eine leichte
Spaltbarkeit des Gesteins in bis zu ein Zentimeter dünne Platten,
die mit Keileisen und Fäusteln voneinander getrennt werden
können.
Grauer Wesersandstein
Der in seiner Färbung etwas schwächer rote Graue Wesersandstein der
Trendelburg-Schichten enthält wenig und ungeschichteten Glimmer und
ist nicht leicht zu spalten. Aus ihm wurden vorwiegend Mauersteine,
Kopfsteinpflaster, Treppenstufen, Kreuz- und Grabsteine gesägt
sowie Schweinetröge und figürliche Kunstwerke hergestellt.
Fossile Funde im Grauen Wesersandstein sind hauptsächlich
pflanzlicher Art, vorwiegend Schachtelhalme (Equisetites mougeoti),
deren Marksteinkerne gut erhalten sind. Die Standorte der Halme
waren wohl die Uferbereiche der Flusssysteme, eventuell auch über
längere Zeit stabile Bereiche von Sandbänken, von denen sie bei
Umlagerungen der Rinnen abgerissen und weggeschwemmt wurden, um
schließlich innerhalb der Flüsse abgelagert zu werden.
Anwendung in der Holzmindener Innenstadt
Die Häuser Obere Straße 35 und 44 tragen noch Dächer aus
Sandsteinplatten; beim Haus Ecke Johannisstraße sind außerdem die
Fachwerkwände mit dünnen Platten vor der Witterung geschützt.
Diese Dächer und Wandverkleidungen aus Sandstein sind eine
Besonderheit des Holzmindener Raumes. Die Spaltbarkeit des roten
Wesersandsteins führte dazu, dass Platten von verschiedener Stärke
bis zu einer unteren Grenze von ca. 10mm verarbeitet werden
konnten. Um 1760 waren sämtliche Gebäude in Holzminden und den
umliegenden Dortschaften mit Sandsteinplatten gedeckt.
Abbau und Vermarktung des Sollingsandsteins waren für die Stadt
Holzminden und die umliegenden Dörfer von großer Bedeutung. Im 18.
Jahrhundert besaß die Herzogliche Kammer praktisch ein Monopol des
Handels mit den Sandsteinplatten.
Weitere Bauwerke
Wesersandstein wurde im Mauerwerksbau mindestens seit dem 11.
Jahrhundert verarbeitet als Bruchstein und Werkstein (Haustein),
z.B. beim Bau der Kilianikirche in Höxter. Entstanden ist
Bruchsteinmauerwerk und Werksteinmauerwerk / Quadermauerwerk meist
als regelmäßiges oder unregelmäßiges Schichtmauerwerk. Seit dem 15.
Jahrhundert wurde spaltfähiges Material mit Keilen oder durch
Bewitterung (Frostsprengung) gespalten und als Spaltplatten
(Spaltstein) zur Herstellung von Dachplatten und Fassadenplatten
(Fassadenbehang) verwendet. Beispiele: Klosterkirche Lippoldsberg
und Löwendenkmal des Landgrafen Karl von Hessen in Bad Karlshafen
(grauer Sandstein), Schloss Corvey, Höxter (Dacheindeckung) und
Wasserschloss Hehlen (Dacheindeckung) aus rotem
Wesersandstein.
Logbedingung
Für das erfolgreiche Loggen solltet ihr euch zu den angegebenen
Koordinaten begeben. Dort findet ihr in der Holzmindener
Fußgängerzone eine Infotafel, die jederzeit zu erreichen ist. Ihr
findet an der Informationstafel einige Angaben zur Beantwortung der
folgenden Fragen, desweiteren hilft euch das Internet.
1. Wo befand sich der damalige Mittelpunkt des
Sandsteinhandels?
2. Welche Fundstücke fand man im rotem Wesersandstein, die heute im
Naturkundemuseum Kassel und im Geologisch-Paläontologischem
Institut der Universität Göttingen gezeigt werden?
3. In der Innenstadt findet man einen großen Sollingsandsteinquader
(KOs siehe Waypoint "Sandsteinquader"), schätze das Volumen in m³
des Sandsteinquaders!
Sendet die Antworten mir zu und ihr habt automatisch eine
vorübergehende Logerlaubnis und müsst keine Antwort meinerseits
abwarten. Sollten die Aufgaben nicht korrekt beantwortet werden,
melde ich mich mit einer E-Mail bei euch.
Es wäre schön, wenn ihr von euch und euerm GPS ein Foto vor dem
Haus (Obere Straße 44) an der Informationstafel oder am
Sollingsandsteinquader anfertigt und es euerm Log hinzufügt, dies
ist allerdings eine optionale Aufgabe.
Viel Spaß in der Holzmindener Innenstadt
Quellen:
Geowissenschaftlicher Dienst, Gelsenkirchen
Naturpark Solling-Vogler
Stadt Holzminden
Wikipedia
Additional Hints
(Decrypt)
Nhstnor Mjrv: Vagreargerpurepur