Zur Ergänzung Mildenau - damals und heute – I.-III. möchte ich in loser Folge noch ein paar Orte, Geschichtsereignisse oder Besonderheiten meines Heimatortes hervorheben. Sie gehören unweigerlich zu Mildenau und warten auf einen Besuch.
M wie Mühlen in Mildenau
Hier steht ihr der Hermerhilf-Mühle oder Schneidmühle gegenüber, daher musste hier ein Bixxl hin.
"1555 erwarb Erbrichter Jacob Roscher das Recht zum Betreiben einer Mahlmühle, dazu einen Garten. Besitzer: Roscher, Töpfer, Friedrich, 2x Schneider, Schmidt, Wolgemuth, Brückner, Barth, Wolgemuth, 2x Röhrer. Von 1742 bis 1780 erlosch der Mahlbetrieb und Mahlzins. 1780 Wiederaufnahme unter Theophilus Mehner, danach Mehner, Melzer, Ramm und ab 1857 Gotthilf Langer, nach seiner Herkunft aus den "Hermer-Gütern" im Oberdorf der "Hermerhilf" genannt. 1869 Anbau eines Schneidmühlengatters, 1878 abgebrannt, 1888 Einstellung des Mahlbetriebes. Drei weitere Langer-Generationen führten den Schneidmühlbetrieb mit Mühlradbau bis 1959.
Maximal 19 Mühlen gleichzeitig hat der Sandbach mit seinen Mühlgräben angetrieben, 17 davon auf Mildenauer Flur, zwei in Streckewalde. Weitere "sagenumwobene" Mühlen existierten nur kurze Zeit, andere in Planung befindliche wurden nicht gebaut. Mildenau-ein Dorf der Mühlen auch. Drei Nutzungsarten prägten unseren Ort:
Brettmühlen
Seit Dorfgründungszeiten zur Nutzbarmachung und Weiterverarbeitung des großen Holzreichtums in Betrieb, nahm ihre Zahl mit dem aufkommenden Bergbau und deren Holzbedarf um 1520 deutlich zu, um kurze Zeit später nach Erlassung der Kursächsischen Holzordnung und Rückgang des Bergbaus ab 1570 wieder an Bedeutung zu verlieren.
Mahlmühlen
Getreide war Jahrtauschende lang das Hauptnahrungsmittel des Menschen. Seit 1560 bis 1960 war die Mahlmühle die dominierende Nutzungsart in Mildenau.
Ölmühlen
Die Zeit der Ölmühlen begann erst ab etwa 1600, und dafür ganz besonders in den Dörfern des Amtes Wolkenstein. Grund dafür war der hier äußerst vorteilhafte und gewinnbringende Anbau von Flachs.
Die meisten Mühlen wurden dem jeweiligen Trend entsprechend mehrmals umgebaut.
Auffällig ist die anfängliche Zugehörigkeit der Mühlen zu Bauernhöfen. Erst später wurden sie nach und nach eigenständig.
Die Mühlenstandorte im Einzelnen von Süd nach Nord:
Theodors-Mühle
Rösch-Mühle
Ottische Mühle
Obere Opitz-Mühle
Obere Erbmühle oder Mühllieb-Mühle
Siegert-Ölmühle
Neue Mühle
Hillig-Mühle
Wagner-Ölmühle
Hermerhilf-Mühle oder Schneidmühle
Siegellob-Mühle
Melzer-Mühle
Röhrer-Mühle
Wintermann-Mühle
Richter-Mühle
Blechschmidt-Mühle
Untere Erbmühle oder Neubert-Mühle
Untere Opitz-Mühle
Schwarze Mühle
Quelle: Buch Mildenau, Geschichtsweg Mildenau, Bergbaupfad Mildenau Heiko Melzer