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Local History I - Lost Track Multi-Cache

Hidden : 10/14/2022
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
2.5 out of 5

Size: Size:   small (small)

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Geocache Description:


Seit dem  24. Februar 2022 beschäftigen uns alle die Nachrichten mit Begriffen wie 'militärische Spezialoperation' - Zeitenwende -  der Bundeskanzler kündigte eine radikale Neuausrichtung der deutschen Sicherheits- und Außenpolitik an. Die ukrainische Regierung wird vom Westen mit Waffenlieferungen unterstützt, schwere Waffen werden gefordert. Plötzlich werden auch die Namen deutscher Panzerfahrzeuge wieder alle paar Tage in den Medien erwähnt.
Ein Krieg innerhalb Europas ist wieder präsent, beschäftigt alle und Jeden.
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Die beiden Caches GCA0WNF Local History I - Lost Track und GCA0WNY Local History II - Lost Pit (Bonus) sollen euch zu dunklen Spuren deutsch - europäischer Geschichte in direkter Nachbarschaft führen. Die Caches sind den hunderten Zwangsarbeitern gewidmet die mit Schaufeln und Schubkarren die Arbeiten hier im Wald erledigen mussten. 

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Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs stellte die Firma MAN ihre Produktion fast vollständig auf Rüstungsgüter um.
Im Nürnberger Werk in Gibitzenhof wurden zwischen 1942 und 1945 etwa 2000 Panzerkampfwagen V ("Panther") produziert. Ab 1943 wurde das Werk mehrfach durch Bombenangriffe stark beschädigt und die Produktion beeinträchtigt.

Die MAN erwarb daher bei Nerreth ein großes Waldstück um darauf ein weiteres Panzerwerk zu errichten. Die Bauarbeiten fanden 1942 bis 1944 statt, es wurde eine Bahntrasse mit Anschluss and die Strecke Feucht - Wendelstein errichtet die den Schwarzachgrund überspannte und bis Nerreth führte. Auch der Bau des geplanten Panzerwerkes wurde - vor allem durch den Einsatz von Zwangsarbeitern - vorangetrieben.

Lt. Wikipedia war sogar der Anschluss an die sogenannte Breitspurbahn geplant, wohl um die Panzer abzutransportieren. 
Wo der Verlauf der Trasse vom Abzweig der Feucht-Röthenbach-Wendelstein-Strecke zum Panzerwerk verlief, ist inzwischen (Mätz 2023) weiter erforscht und durch mehrere Zeitzeugen belegt.

Ein Zeitzeuge nennt so z.B. den WP-B (Sockel) als Übergang der Bahntrasse über die Straße nach Wendelstein.
Ein Plan der Trasse vom ehemaligen Bahnhof Röthenbach bis auf die andere Talseite ist hier abgebildet:
Bild: Rekonstruktion des Trassenverlaufs. Noch erkennbare Teile sind durch Balken gekennzeichnet.

1944 hatte die MAN ca. 8.500 ausländische Zivilarbeiter und Kriegsgefangene als Zwangsarbeiter in ihren Werken beschäftigt. 

Die Zwangsarbeiter für das Projekt bei Nerreth waren in Röthenbach St. Wolfgang südlich des Bahnhofs in einem Lager untergebracht. Jeden Morgen machte sich eine lange Kolonne von Arbeitern quer durch das Dorf auf den Weg in den Wald. Viele von ihnen trugen Holzschuhe die auf dem Kopfsteinpflaster weit zu hören waren. Eine Handvoll Bewaffnete eskortierte die Arbeiter dabei.

Die Pläne wurden noch vor Kriegsende wieder eingestellt. Sowohl die Gleise als auch eine bereits existierende Brücke über den Kanal wurden wieder abgebaut.
(Siehe auch dazu die Information im Cache Der Schwarzach-Express)

Erst 2004 wurde der Wald an die Gemeinde Wendelstein weiterverkauft.

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Unfehlbar sind jedoch die noch vorhandenen Reste der Bahntrasse westlich von Nerreth die ich vor wenigen Wochen erst entdeckte. Sie sind das Ziel dieses Multis, wir gehen die alte Trasse soweit sie sich noch zeigt tatsächlich nach.
Bereits vor den Headerkoordinaten nämlich beim WP: Trasse begebt ihr euch auf die Spuren der Trasse, ein Stück weiter östlich ist der erste Stage (S1) versteckt, zwei weitere versteckte Stages und ein Waypoint (S2, WP-A, S3) lassen euch dem Verlauf der Trasse bzw. Trassenbaustelle folgen, der Final liegt etwas abseits im Wald. Den Spuren nach wurde die Trasse nie vollendet, in der ersten Hälfte des  Abschnitts von WP Trasse zu Stage 2 ist jedoch deutlich der typische schwarze Basaltschotter wie er im Bahn Oberbau verwendet wird zu erkennen. Die zweite Hälfte vor Stage 2 und bis Stage 3 ist m.E. nie über die Erdarbeiten hinausgekommen.
Von Stage 2 aus zum Stage 3 solltet ihr den "Weg" über den WP-A (Abzweig Trasse) wählen.

Die Wegführung hält sich an der historischen Trasse und ist daher teilweise ziemlich 'lost'.

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Hinweise zum leichteren Finden: S1: 'Marke' bei Fichte südlich; S2: 'Marke' östlich; S3: kleine Wurzel. (Spoilerbild beachten)

Final: großer Wurzelstock gekippt.

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Wer erkennt woraus ich das Hintergrundbild des Listings erstellt habe kann die Erkundung auch zeckenfrei aus der Satellitensicht vornehmen, wird die Finaldose so aber nicht finden.

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Vielen Dank auch an die freundlichen Geburtshelfer die mir beim Anlegen dieser kleinen Herausforderung stets spontan geholfen haben!

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