Die Winterhöhle im Schlierbacher Stadtwald
Hier oben, im Schlierbacher Stadtwald, findet man die eine oder andere Besonderheit aus Fels und Stein. Auf unseren regelmäßigen Wanderungen kamen wir des Öfteren auch an diesem Ort vorbei: der Schlierbacher Winterhöhle. Man findet sie passenderweise, welch Überraschung, direkt am "Winterhöhlenweg".
Die Bezeichnung "Winterhöhle" kommt nach Dr. Herbert Derwein (von 1941 bis 1958 Stadtarchivar in Heidelberg) von "Winterhalde", der Bezeichnung für "gegen Norden zu abfallender Berghang". (vergl. Herbert Derwein, Die Flurnamen von Heidelberg. Straßen/Plätze/Feld/Wald. Eine Stadtgeschichte. Heidelberg 1940, Nr. 1037)
Nun, eine echte Höhle mit einem beachtlichen und weitläufigen Tunnelsystem ist das natürlich nicht. Aber eben doch eine kleine Besonderheit. Wir finden hier eine flache, an den Seiten abgestützte Felsplatte vor, unter der ein Mensch zur Not vor dem Unwetter Schutz suchen könnte. Vor dem Eingang liegt rechts ein großer Stein mit der Inschrift "Winterhöhle". Diese Inschrift dürfte um 1900 entstanden sein (wie die Mehrzahl der steinernen Inschriften des Stadtwaldes) und spiegelt den spätromantischen Zeitgeist wieder, der überall Feen, Räuber, Hexen, Drachen, Höhlen und dergleichen wittert und sich gerne im Stein verewigt.
Wenn man bewusst auf solche Dinge achtet (im Gelände zum Beispiel auf Marksteine), findet man diese hier in Hülle und Fülle. Meist geht man an ihnen aber einfach vorbei oder sieht sie nur unbewusst... Bleibt einfach mal stehen. Wir wünschen euch beim Besuch natürlich schönes Wetter. Dann braucht ihr die "Winterhöhle" auch nicht zum Überleben. So weit ist der Weg von hier in die Zivilisation dann heute doch nicht mehr...
Für uns ist das Thema auch neu. Es ist aber wirklich spannend. An dieser Stelle danken wir dem Heidelberger Geschichtsverein für die Infos zur Höhle.