Die Brücke von Remagen
Die Brücke vor der Zerstörung. (aus: www.bruecke-remagen.de)
Die Ludendorff-Brücke, als Brücke von Remagen bekannt, war eine zweigleisige Eisenbahnbrücke über den Rhein zwischen Remagen und Erpel. Sie wurde 1916, im Ersten Weltkrieg, aus militärischen Gründen in Auftrag gegeben und am 1. Mai 1918 nach General Erich Ludendorff benannt. Am 15. August 1918 fand die Einweihung statt. Wegen Schwierigkeiten beim Bau des Tunnels durch die Erpeler Ley und des Einschnitts in Erpel konnten die Schienen erst Mitte 1919 verlegt werden. Die Eisenbahndirektion Köln übernahm die Brücke am 23. Juli 1919, die Betriebseröffnung einschließlich der Zuführungsstrecken folgte am 1. September 1919. Die Brücke war das letzte große Bauprojekt der Preußischen Staatseisenbahnen.
Der Brückenzug war insgesamt 398 Meter lang. Er hatte im linksrheinischen Vorland zwei massive Gewölbeöffnungen mit jeweils 30 m lichter Weite und im Strombereich eine 325,41 m lange Stahlbrücke. Die bestand aus einer Bogenbrückenkonstruktion in der Mitte, beidseitig flankiert von parallelgurtigen Fachwerkträgern mit jeweils unten liegender Fahrbahn.
Der höchste Punkt des Brückenbogens lag 28,5 m über der Fahrbahn. Die lichte Höhe über dem normalen Wasserstand des Rheins betrug 14,8 m. Die 4.642 t schwere Stahlbrücke kostete rund 2,1 Millionen Mark.
Nach dem Ersten Weltkrieg rollten nur noch wenige Züge über den Rhein; Fußgänger nutzten die Verbindung von Remagen gern, um ins gegenüber liegende Erpel zu gelangen. In Friedenszeiten war die Brücke ein touristisches Symbol des Rheinlands.
In der Schlussphase des Zweiten Weltkriegs war sie der erste alliierte Übergang über den Rhein. Innerhalb von 24 Stunden überquerten 8000 Soldaten den Rhein in östliche Richtung. Vom 7. März bis zum Einsturz am 17. März 1945 konnten die Alliierten 18 Regimenter über die intakte Brücke von Remagen übersetzen. Zu diesem Glücksfall ist das Zitat „Die Brücke ist ihr Gewicht in Gold wert“ überliefert.
1969 wurde die Geschichte um die Brücke von Remagen im dem amerikanischen Spielfilm "Die Brücke von Remagen" verfilmt, der in Remagen deutsche Erstaufführung hatte.
1976 entschied man sich, die im Rhein verbliebenen Brückenpfeiler zu entfernen. Die Steine daraus wurden für einen "guten Zweck genutzt."
Zum 70. Jahrestag der Eroberung der Brücke wurde 2015 ein Geocoinsatz herausgegeben.
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