Ihr findet hier keine Infotafel zum Thema - alles was ihr zum Beantworten der Fragen zu diesem EC benötigt findet ihr vor Ort und / oder im Listing !
Die Roßtrappe ist ein 403 m ü.NHN hoher Granitfels über dem Bodetal im Harz
Die Roßtrappe erhebt sich hoch über das Bodetal im Harz.
Sie ist von Thale, Treseburg oder Wienrode aus auf einer Fahrstraße, zu Fuß oder von Thale mit einem Sessellift zu erreichen.
Von der Roßtrappe erschließt sich ein Ausblick auf die Felsen des Hexentanzplatzes, die „Steinerne Kirche“, ins Bodetal und Harzvorland mit der Stadt Thale sowie zum Brocken.
Die Sage zur Roßtrappe und dem Felseindruck kennt ja eigentlich jeder der zu einem Besuch hier her kommt.
Einer Theorie zufolge könnte es sich beim Felseindruck um Verwitterungsreste eines germanischen Opferbeckens handeln.
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Aber die Rosstrappe hat noch ganz andere, geologische Besonderheiten zu bieten - man muß nur genau hinschauen ....
Adern und hydrothermale Ablagerungen
Adern
sind Mineralvorkommen, die sich bilden, wenn ein bereits vorhandener Bruch oder eine Ritze in einem Wirtsgestein mit neuem Mineralmaterial gefüllt wird.
Die Abscheidung von Mineralien erfolgt typischerweise durch Zirkulation wässriger Lösungen.
In den Adern befinden sich viele Erzvorkommen von wirtschaftlicher Bedeutung.
Es wird angenommen, dass sich Aderablagerungen bilden, wenn wässrige Lösungen mit verschiedenen Elementen durch Risse im Gestein wandern und ihre Last auf die Risswände ablagern.
Heißes, steigendes Wasser, das aus kühlenden vulkanischen Plutons entweicht, kann beim Aufstieg durch die Kruste Mineralien abscheiden.
Wenn erwärmtes magmatisches Wasser steigt, sinken Temperatur und Druck ihrer Umgebung, und Mineralien werden exsolutiert und kristallisieren.
Das meteorische Grundwasser kann auch durch die Erdkruste sickern, Oberflächenmineralien auflösen und Wärme aus dem geothermischen Gradienten oder aus nahegelegenen magmatischen Eindringen gewinnen.
In größeren Tiefen können sich die gelösten Substanzen entlang der Wände der Risse und Hohlräume, durch die das Wasser fließt, ausbreiten und kristallisieren.
Die meisten Aderablagerungen entstehen, wenn neue Mineralien auf Felswände ausgefällt werden, die selbst unverändert bleiben.
In solchen Fällen füllen mineralische Ablagerungen den ursprünglichen Riss oder die Spalte im Wirtsgestein, erstrecken sich aber nicht in das Wirtsgestein selbst.
Die Grenze zwischen Wirtsgesteinsmauer und abgelagerten Venenmineralien bleibt daher klar abgegrenzt.
Solche Aderablagerungen sind eine Art hydrothermaler Ablagerung, da die Mineralien, aus denen sich die Adern zusammensetzen, durch heißes Wasser ausgefällt wurden.
Manchmal wird jedoch die bereits vorhandene Felswand, die die Ader enthält, verändert. Teile des Wirtsgesteins können sich entweder auflösen und abtransportiert werden oder chemisch mit den zirkulierenden flüchtigen Flüssigkeiten oder den neu gebildeten Mineralarten reagieren.
In diesem Fall ist die Grenze zwischen der Aderablagerung und der ursprünglichen Felswand unklar.
Wenn der größte Teil des Mineralisierungsprozesses innerhalb des Raumes stattfindet, der einst von unverändertem Mauergestein besetzt war, wird die Ader als hydrothermale Ersatzlagerstätte bezeichnet.
Eine hydrothermale Ersatzablagerung entsteht, wenn heiß zirkulierende wässrige Lösungen das ursprüngliche Gestein durch neue Mineralarten ersetzen.
Dies tritt typischerweise in löslicheren Gesteinen wie Kalkstein auf.
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Hydrothermalite
Die Ausfüllungen von Gangspalten mit Mineralen, die bei Temperaturen zwischen etwa 400 und 100 °C aus wässrigen Lösungen kristallisieren, zählen im Sinne der Petrographie eigentlich nicht zu den Gesteinen.
Diese hydrothermalen Erz-oder Mineralgänge nehmen eine Sonderstellung ein.
Enthalten sie in nennenswertem Umfang nutzbare Metalle in Form von Erzmineralen, so spricht man von Gangerzen.
Die als metallische Rohstoffe nicht nutzbaren Begleiter wie Quarz, Calcit, Siderit oder Baryt werden als Gangminerale oder Gangarten bezeichnet.
Beispiele :
herausgewitterter Quarzgang (Afrika)
Quarzgang in einem Aufschluss
Quarzgänge in einen Strandfund
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Der EC
Auffällig an dem hier aufgeschlossenen Felsen ist der horizontal aufgeschlossene Quarzgang, wobei sich in den Randbereichen Feldspäte befinden.
Diese Quarzgänge lassen sich auch an anderen Stellen wiederfinden.
Die Quarzgänge hier haben sich im Bereich eines Plutonkopfes gebildet.
Voraussetzung für die Bildung sind die Bedingungen nach der Intrusion.
Durch die Abkühlung des intrudierten Gesteins nimmt dessen Volumen immer mehr ab.
Die Abkühlung ist über Zeiträume im Jahrmillionenbereich zu verstehen.
Bei der zunehmenden Kristallisation und stetigen Abkühlung des Magmas entmischen sich die Fluide.
Immer mehr Gase reichern sich an, zum Beispiel CO2 oder Schwefelgase, und erhöhen den Druck.
Als Folge migrieren die Gase und öffnen Spalten bzw. Klüfte.
Es entsteht ein superkritisches Fluid, welches sich wiederum durch Lösung anreichert.
Die gelösten Stoffe des gesamten Fluids werden nun bei zunehmender Abkühlung ausgefällt und bilden Gänge mit Pegmatiten oder Apliten.
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Soweit die Theorie, nun seit ihr dran.
Mal eben die folgenden Fragen richtig beantworten und ihr dürft diesen EC auch schon loggen.
Wir geben aber auf jeden Fall auch Rückantwort ob alles passt ;-)...
Beim FINAL:
Welche Breite hat der aufgeschlossene Quarzgang an dieser Stelle ?
Wie sehen die Übergänge zum Muttergestein aus ?
Sicher werdet ihr auch bis zum Ende des Weges laufen um einen tollen Blick hinunter ins Bodetal zum Hirschgrund mit der Gaststätte Königsruhe zu bekommen.
Von dort wieder zurück bis zur Stempelstelle der Harzer Wandernadel:
Sucht den sichtbaren Beginn und das sichtbare Ende des aufgeschlossenen Quarzgangs - nennt uns die Koordinaten dieser Stellen.
Könnt ihr zwischen Beginn und Ende irgendwelche Veränderungen am Quarzgang erkennen (Farbschattierungen, Größe der Quarzkristalle, Übergänge zum Muttergestein,...)
Findet sich der sichtbare Quarzgang ausschließlich im Bodenbereich oder an bestimmten Stellen auch in anderen Bereichen wie zum Beispiel Felsen ? Wo genau wäre dieser Bereich (wenn es ihn den gibt) - bitte auch hier die Koordinate benennen.
Was denkt ihr : Würdet ihr den Quarzgang anhand der Erklärungen im Listing als Ader oder als Hydrothermalit bezeichnen ?
Bitte begründet eure Entscheidung.
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Soweit unsere Fragen.
Wir freuen uns auf eure Antworten und wünschen viel Spaß beim Erkunden der Rosstrappe unter mal ganz anderen Blickwinkeln ;-) !
Quellen:
Matthias Oskar Willen - Exkursionsbericht Geologie Mitteldeutschlands / Grin-Verlag
www.geologyin.com/2014/11/veins-and-hydrothermal-deposits.html
Bild Strandstein: www.etsy.com
Bild Quarzwand: www.eckfrie-neumann.de