Einleitung
Die Felsendome Rabenstein sind ein altes Kalkbergwerk, in dem bereits seit dem frühen Mittelalter Kalkstein abgebaut wurde - erst oberirdisch, später unter Tage. Während des zweiten Weltkrieges sollte hier eine U-Verlagerung enstehen. Nach dem Krieg wurde im Zuge von Arbeiten eine Karte aus dem Jahre 1944 in dem Kalkbergwerk Rabenstein gefunden. Neben einigen durchnummerierten Kreuzen war auf dieser Karte die Aufschrift „Operation Seezunge“ zu lesen. Heute ist hier ein Schaubergwerk. Die 3. und 4. Sohle der Grube stehen leider nach dem Abschalten der Pumpen unter Wasser und sind somit nicht mehr zugänglich. Allerdings kann man diese in einem Tauchgang erkunden, was bestimmt ein besonderes Erlebnis ist.

Quelle: www.felsendome.de
Geologischer Entstehung des Rabensteiner Kalzitmarmors
Im Altpaläozoikum waren große Teile Mitteleuropas vom Meer bedeckt. Für die Bildung der Rabensteiner Gesteine war ein Flachmeer mit zeitweisen ruhigen Sedimentationsbedingungen notwendig. Vulkanische Aktivitäten führten durch Ablagerung zur Herausbildung von Schwellen- und Beckenbereichen. Kalkschwämme wurden abgelagert. Der sedimentäre Charakter wird durch die streifige Ausbildung der Kalzitmarmore noch heute belegt. Besonders deutlich ist der gleichmäßige Wechsel von hellen und dunklen Lagen an dem Anschliff zu sehen. Möglicherweise handelt es sich um eine jahreszeitliche Bänderung.

Calcitmarmor
© Sammlung Institut f. Geologische Wissenschaften, FU Berlin
Quelle: www.cms.fu-berlin.de
Andererseits zeigen verschiedene Strukturen am Rande des Marmorsaal-Lagers, dass es sich bei Teilen des Vorkommens um organisch gewachsene Kalksteine handelt. Auch die Kalksteine des hangenden Lagers sind organischer Herkunft, wie die kohlenstoffbedingte Färbung des dunkel- und mittelgrauen Kalzitmarmors beweist. Man kann also vermuten, dass auch diese Kalksteinlager aus angehäuften Schalen- und Skelettteilen der einstigen Tierwelt und Resten der Pflanzenwelt entstanden. Nach Bildung des liegenden Lagers traten zeitweise Änderungen in den Sedimentationsbedingungen ein, wodurch es zur Ablagerung von Tonen kam, die heute als Phyllite und Amphibolschiefer (auch Tonschiefer) im mittelgrauen Kalzitmarmor vorliegen. Tonschiefer sind Gesteine aus dem Übergangsbereich von der Diagenese zur Metamorphose. Es sind dichte klastische Gesteine mit schwarzer, schwärzlich grauer, bläulich grauer und auch grünlicher Farbe. Sie entstehen aus abgelagertem Ton unter gerichtetem Druck und erhöhten Temperaturen. Bei der Gebirgsbildung werden die Tonsteinschichten im Zuge einer Stauchung der Erdkruste gefaltet.

Tonschiefer (Amphibolschiefer)
© Sammlung Institut f. Geologische Wissenschaften, FU Berlin
Quelle: www.cms.fu-berlin.de
Im Anschluss an die Bildung des hangenden Lagers, wurden die Kalksteine bei neuen Vulkanausbrüchen mit Tuffen zugedeckt. Durch die Senkung des Meeresbodens gelangten die abgelagerten Sedimente nach und nach in größere Tiefen - das überlagernde Gewicht führte zur Verfestigung der Gesteine. Der spätere Vorgang der Gebirgsbildung bewirkte dann die entscheidende Umwandlung der Gesteine. Erhöhte Temperaturen durch die Absenkung in größere Erdtiefen und vor allem erhöhter Druck führten zur Metamorphose. Der verfestigte Kalkschlamm erfuhr eine Umkristallisation, er wurde marmorisiert. Die gebirgsbildenden Kräfte bewirkten eine seitliche Einengung der Gesteine, was zu einer intensiven Faltung führte. Parallel dazu trat die Bildung von Störungen und Klüften auf. Nach der Faltung wurde das Gebirge langsam herausgehoben. Seit dem jüngsten Paläozoikum ist das Gebiet um Chemnitz Festland. In den folgenden Jahrmillionen wurde das Gebirge abgetragen; der Gebirgsrumpf durch tektonische Aktivitäten wiederholt beansprucht, was nochmals zu Störungen im Lagerstättenaufbau führte. So entstand das heutige Bild der Rabensteiner Felsendome. Da die ehemaligen Deckschichten abgetragen wurden, liegen die Kalksteinlager seit dem Quartär unmittelbar unter oder direkt an der Erdoberfläche, was zu ihrer Auffindung und ihrem späteren Abbau beitrug.
Logbedingungen: Betrachte die Infotafeln vor Ort und besichtige die Höhle. Das Schaubergwerk ist ganzjährig von 10 bis 17 Uhr geöffnet und rollstuhlgerecht!
- Kalk ist eigentlich ein sedimentäres Gestein. Welcher Prozess trug dazu bei, dass sich daraus Calcitmarmor bildete? Welche zwei Faktoren waren dafür wichtig?
- Beschreibe anhand des angeschliffenen Marmors im Inneren der Höhle woran du erkennst, dass das Gestein sedimentären Ursprungs ist.
- In den Felsendomen findet man vorwiegend Calcitmarmor und Amphibolschiefer. Schau dir die Übergänge der zwei Gesteinsarten in der Höhle an und beschreibe diesen. Warum denkst du, ist das hier so?
Wenn du die Lösung hast, so sende bitte eine Mail mit deinen Antworten an: GC6HTNB@gmail.com . Da ich weiß, dass meine komplette Antwortmail im Netz kursiert und diese mir schon mehrfach 1:1 weitergeschickt wurde, erkläre ich das Logbild für diesen Earthcache ab 12.10.19 wieder zur Pflicht! Ob ihr es per Antwortmail mitschickt, oder es eurem Log anhängt, stelle ich euch frei. Logeinträge oder Antworten ohne Bild werde ich künftig kommentarlos löschen. Ich bitte um euer Verständnis, aber das Erstellen eines ECs bedeutet extrem viel Arbeit und ich finde es einfach dreist, wenn man sich nicht mal die Mühe macht, die ergaunerten Lösungen zu bearbeiten. Außerdem hat von mir bisher jeder eine Logfreigabe bekommen, egal wie lückenhaft die Antworten waren.
Quellen: Broschüre und Internetseite des Schaubergwerkes
Weitere Informationen unter http://www.rabenstein-sa.de/geschichte/Geschichte_der_Felsendome/geschichte_der_felsendome.html