Einleitung:
Dieser Cache soll für Euch auf die Spuren der alten Ziegeleien in Lochhausen führen, damit diese Periode in Erinnerung bleibt. Besonders da unser Stadtteil im Begriff ist, den liebenswerten dörflichen Charakter möglicherweise schon bald zu verlieren, weil freie Wiesen und Grünflächen zu Wohngebieten mit städtischer Architektur werden sollen, könnten vielleicht schon in naher Zukunft alle Zeugnisse dieser Industie verschwunden sein.
Die Ziegelherstellung:
Der steigende Bedarf an Baumaterial für die in der Gründerzeit schnell wachsende Residenzstadt München und der lehmhaltige Boden führten Ende des 19.Jh zur Ansiedelung von Ziegeleien auch in Lochhausen.
Damals lag Lochhausen noch weit ausserhalb der Stadt München, so dass die Anbindung an die neue Bahnlinie Augsburg - München im Jahre 1839 sowohl für die Bewohner einen deutlichen Fortschritt bedeutete als auch der Standort für Betriebe an Attraktivität gewann. Übrigens, der Bahnhof besteht noch heute, wenn auch in veränderter Form, und ist seit Mitte der 1970ger eine Haltestelle der Münchener S-Bahn.
Für das bäuerliche Dorf stellten die Ziegeleien mit ihren Maschinen und grossen Fabrikanlagen eine nennenswerte Industrie dar, so wurde damals um 1900 in Lochhausen eine große Menge Lehm und Ton abgebaut und verarbeitet, wovon heute noch die steilen Hänge der ehemaligen Tongruben zeugen.
Nach den Wiederaufbaujahren liess der Bedarf an Ziegel nach, so dass von den anfangs drei Ziegeleien westlich und südlich der Federseestrasse schliesslich auch die Süddeutschen Ziegel Werke in der Ziegeleistrasse als letztes 1968 den Betrieb aus wirtschaftlichen Gründen einstellten.
Das Heute:
Nach dem Ende der Fabriken, entstanden anschliessend aus den ehemaligen Tonabbaustellen Weiher, die sich zu wertvollen Feuchtbiotopen entwickelten und mit dem umgebenden Wald ein Landschaftsschutzgebiet bilden.
Die „Aubinger Lohe“ ist mit ihren Wanderwegen und Erhebungen heute ein beliebtes Naherholungsgebiet am westlichen Stadtrand von München. Neben den steilen Hängen der alten Tongruben in der Lohe gibt es südlich der Federseestrasse weitere Überbleibsel der Süddeutschen Ziegel Werke.
So ist das ehemalige Verwaltungsgebäude an der Ziegeleistraße erhalten und modernisiert. Es wird derzeit von einem Kindergarten genutzt. Davor ist noch die Ruine eines Pförtnerhauses vorhanden. Das einige 100m entfernte alte Meisterhaus und benachbarte Wirtschaftsgebäude wurden ebenfalls aufwendig renoviert und werden als Wohnhäuser weiter genutzt. Eines der historischen Bilder unten, aufgenommen ca. 1912 vom Karl-Harz-Weg aus, zeigt den alten Löschweiher mit dem Meisterhaus im Hintergrund.
Es gibt stellenweise noch einige Gleise des Werks-Feldbahnnetzes mit 600 mm Spurweite zu sehen. Dieses Gleisnetz besaß eine grosse Ausdehnung und verband die Tongruben mit den Ziegeleien. Darüber hinaus unterhielten die Süddeutschen Ziegelwerke auch eine Strecke zum Bahnhof Lochhausen, um die fertigen Waren an die Kunden in der Stadt zu liefern sowie Brennmaterial wie Kohle zur Ziegelei zu befördern.
Überraschend ist, dass man selbst heute noch, nach fast 50 Jahren, im Lochhauser Teil der Aubinger Lohe und in der Nähe der alten Fabrikgebäude Ziegelsteine mit dem typischen Schriftzug „Südziegel Lochhausen" finden kann.
Die Dose:
Die Dose ist südlich der alten Fabrik zu finden, in Sichtweite des Teufelsberges, dessen Hänge im Winter ein beliebter Schlitten- und Rodelberg sind. Am Fundort kann man einige schöne original Lochhausener Südziegel bewundern. Bitte dieses Bauwerk nicht verändern, die Dose darf natürlich entnommen werden. Das Logbuch lässt sich leicht entnehmen. Die Dose ist kein Micro oder Nano und hat auch Platz für kleinere Reisende. Der Zugang ist etwas steil, mit Wurzeln und Ästen. Bitte an gutes Schuhwerk denken und gut festhalten. Im Sommer gibt es im Wald viele Mücken, daher ist lange Kleidung ratsam.
Weiss jemand mehr…:
Ach ja, weiterführende oder ergänzende Information zu diesem Thema sind natürlich immer willkommen. Bitte sendet einfach eine persönliche E-mail an mich
Quellen:
vielen Dank an, Entlang-der-gleise.de, AKLL.de, michael-lochhausen.de, Wiki und msc_muc, D.K.
Achtung: Mücken