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Rheiderländer Bodenkunde EarthCache

Hidden : 9/1/2015
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Dieser Cache soll euch zu einem Aufschluss des Bodens im Rheiderland führen. Er ist direkt an einem See gelegen. Hier wird gerne geangelt, es ist also sehr wahrscheinlich, dass du beobachtet wirst. Gib Acht, leider lassen einige Angler gelegentlich etwas von ihrem Equipment zurück (Haken). Bitte sehe davon ab, zu graben oder den Aufschluss sonstig zu beschädigen – damit auch folgende Cacher ihre Freude haben.


 

Der Boden im Rheiderland kann allgemein als Marsch bzw. Marschland bezeichnet werden. Dies ist eine holozän (nacheiszeitlich) entstandene geomorphologische Landform (=durch Abtragung und Ablagerung geformt) im Gebiet der nordwestdeutschen Küsten und Flüsse.

Marschland ist in der Regel flach und weist keine natürlichen Erhebungen auf. Es findet sich nicht nur direkt an der Nordsee, sondern, wie das Rheiderland, auch im Gezeiten-Einflussgebiet großer Tideflüsse – hier die Ems. Ein Tidenfluss ist der Flussabschnitt, der einen wechselnden Wasserstand (= Ebbe & Flut oder auch Gezeiten genannt) hat.

Das Rheiderland ist also eine Flussmarsch.

 

Entstehung und Entwicklung der Marsch

Alle Formen von Marschland haben ihren Ursprung im Wattenmeer. Durch die Gezeiten und den daraus resultierenden Tidenhub (=Differenz zwischen Pegelstand Hochwasser und Pegelstand Niedrigwasser) kann sich im Watt keine oder nur spärlich Vegetation ansiedeln. Allerdings werden beständig Sedimente (z.B. Ton) und leicht abbaubare organische Partikel eingeschwemmt und lagern sich ab. Mikroorganismen sorgen dafür, dass das organische Material zersetzt wird und setzen dabei Schwefelwasserstoff frei (fauliger Geruch). An der Oberfläche des Watts kann man die frische Schicht an Ablagerungen erkennen, jedoch kurz unter Oberfläche (ca. 0,5cm) findet man die die bereits zersetzten älteren Ablagerungen.


Wächst dieser neu entstehende Boden nun an, können sich erste Pflanzen (Queller) ansiedeln. Sie sorgen dafür, dass die Abflussgeschwindigkeit der Gezeiten verringert wird und sich dadurch mehr Material ablagern kann. Es entstehen etwas höher liegende Salzwiesen. Man spricht nun von der Rohmarsch. Durch die Ablagerungen und die damit verbundene erhöhte Landoberfläche wird dieser noch recht salzhaltige Boden (teilweise bis 10%) nicht mehr regelmäßig überflutet. Es kommt nur noch zu sporadischen Überflutungen, z.B. bei Sturmfluten. Durch die nun einsetzende Belüftung der oberen Bodenschicht sorgt für eine langsame Entsalzung des Bodens. Durch Niederschlagswasser und Sauerstoffzufuhr reagieren die Schwefelverbindungen im Boden und setzen Schwefelsäure frei. Diese reagiert mit den kalkhaltigen Schalenresten im Boden und die Entkalkung des Bodens setzt ein.


Im Zuge von Landgewinnungsmaßnahmen (Eindeichung & Entwässerung) kommt es zur Sackungsverdichtung, d.h. die Hohlräume im Boden zwischen den einzelnen Körnern werden verringert. Durch die Niederschläge und die weiterhin durchgeführte Entwässerung waschen sich die restlichen Salze schnell aus. Durch Humusanreicherung (in Form von abgestorbenen Pflanzenresten) sowie des verdichteten Gefüges im Boden entwickelt sich ein guter Boden: die Kalkmarsch. Als Kalkmarsch wird der Boden bezeichnet, wenn sich in den ersten 40 cm noch Kalk nachweisen lässt. Die Kalkmarsch ist sehr fruchtbar und wird landwirtschaftlich genutzt für Pflanzen, welche durch Luft (Seewind) eingetragenes Salz vertragen können.


Durch die fortschreitende Entkalkung des Bodens (Schwefelsäure reagiert mit Kalk im Boden) ist dieser nach ca. 500 Jahren kalkfrei in den oberen 40 cm. Nun setzt die Versauerung des Bodens ein, denn es gibt keinen Kalk mehr, der die Wirkung abschwächen kann. Durch Bildung von Tonmineralen im Zuge der chemischen Reaktionen im Boden erhöht sich der Tongehalt im Boden. Diesen weiterentwickelten Boden bezeichnet man als Kleimarsch. Regenwürmer sorgen für eine Durchmischung des Bodens. Auf Kleimarschen wird Ackerbau betrieben, auch wenn der Boden nicht so fruchtbar ist, wie die Kalkmarsch, bedingt durch den Verlust des Kalkgehaltes. Dafür wird kein Salz mehr über den Luftweg eingetragen, da Kleimarschen weiter von der Küstenlinie entfernt liegen. Das ermöglicht einen vielfältigen Anbau von Nutzpflanzen. Die bewohnenden Bauern waren durch den intensiv möglichen Ackerbau vergleichsweise wohlhabend.


Eine Möglichkeit, wie sich die Kleimarsch weiterentwickelt, ist Knickmarsch. Nach weiteren 1500 Jahren der Bodenentwicklung ist die Tonverlagerung und Verbraunung stark fortgeschritten. Ein tonreicher Knickhorizont hat sich im Boden ausbilden können. Hier staut sich das Wasser auf, was eine landwirtschaftliche Nutzung schwierig macht. Knickmarschböden müssen aufwendig entwässert werden und eignen sich vornehmlich zur Grünlandnutzung.

Knickmarsch macht ca. 40% der heutigen Marschböden in Niedersachsen aus.


 

Begib dich nun zu den Koordinaten des Listings. Hier findest du einen Aufschluss des hiesigen Bodens an einem See. Um den Cache erfolgreich zu loggen, löse bitte folgende Aufgaben und schicke uns die Antworten zu:

  1. Im welchem Stadium der Entwicklung des Marschbodens befindet sich das Rheiderland an dieser Stelle? Begründe deine Entscheidung.
  2. Wie mächtig ist dieser Aufschluss? Miss dazu mit einem Zollstock oder schätze.
  3. Optional: Mach ein Foto und lade es in deinem Log hoch. Es sollte dabei jedoch ein Aufschluss nicht deutlich zu sehen sein.

 

Der Text wurde formuliert auf Grundlage von www.bodenwelten.de, www.bodentypen.de, Wikipedia.

Die Skizzen sind Copyright von SH531.

Additional Hints (No hints available.)