Er ist zwar nicht der Hübscheste, aber ich finde, der Neue Leuchtturm als unser höchstes Gebäude (übrigens einer der höchsten Leuchttürme Europas und der höchste Beton-Leuchtturm Deutschlands) hat seinen eigenen Cache verdient!
Der Neue Leuchtturm »Wangerooge«
Mitte der 1960er Jahre hatte der Leuchtturm mitten im Dorf langsam aber sicher ausgedient und war darüber hinaus ein ganzes Stück zu niedrig. Darum entschloss man sich, ab 1966 im Westen von Wangerooge, begleitend zum Ausbau des Jadefahrwassers, einen neuen Turm zu errichten, der 1967 im Rohbau und 1969 komplett fertig gestellt werden konnte.
Am 7. November 1969 wurde das Leuchtfeuer des Neuen Leuchtturms »Wangerooge« zum ersten Mal gezündet, seitdem läuft der Turm vollautomatisch und wird von Schillig aus ferngesteuert. Die Kennung des Seefeuers ist »Fl.R. 5s 60m 23M« (Blitz rot, alle 5 Sekunden, Feuerhöhe 60 Meter über NN, Nenntragweite von 23 Seemeilen), die Lichtstärke beträgt 2.850.000 cd. Auch ein Leit- und ein Nebenfeuer sind im Mittelgeschoss vorhanden, hierbei handelt es sich jeweils um sogenannte »Sektorenfeuer«, sie beleuchten also nur einen bestimmten Bereich in einer bestimmten Farbe und ermöglichen der Seefahrt hierdurch die Orientierung.
Noch ein paar Infos zum Turm
Eine interessante Schautafel des Wasser- und Schifffahrtsamtes gibt Auskunft über den Leuchtturm, das Jadefahrwasser und die Bundeswasserstraßen im Allgemeinen. Sie befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Cache. Hier aber einige weitere Infos:
Der Leuchtturm hat eine Höhe von insgesamt 64 Metern über dem mittleren Tidehochwasser, davon liegen 6 Meter Sockel unter einer Erdanschüttung. Der Durchmesser des Turmschaftes beträgt am Fuß 6,80 Meter, unterhalb des Turmkopfes läuft er bis auf einen Durchmesser von 4,30 Metern zusammen, 284 Stufen führen zur Turmspitze. Sein achteckiger Gründungssockel steht auf 24 Pfählen mit 50 cm Durchmesser und 13 Metern Länge. Der Turm selbst wurde aus Stahlbeton in Kletterschalung hergestellt. Verkleidet war der Leuchtturm als Tagessichtzeichen anfangs mit roten und weißen Fliesen, um die sonst notwendigen Anstricherneuerungen zu vermeiden. Leider hielten diese nicht ganz so gut wie anfangs gedacht, also verkleidete man den Turm 1982 nachträglich mit einer hinterlüfteten roten bzw. weißen Aluminiumvorhangfassade. Im gleichen Jahr wurde der UKW-Funkpeiler nachgerüstet, bereits im Jahre 1979 erhielt der Turm eine Radarstation.
Die Seefeuerlaterne sowie die Fassungen der Verglasung des Leitfeuergeschosses sind aus einzelnen Aluminiumguss-Segmenten zusammengesetzt. Um Raureifbildung zu vermeiden, haben die Bereiche von Leit- und Nebenfeuer eine Verglasung mit beheizbaren Scheiben erhalten. Um bei Stromausfällen des öffentlichen Netzes die See- und Leitfeuer weiter zeigen zu können, ist in einem Kellerraum ein Diesel-Notstromaggregat aufgestellt. An Funktechnik verfügt der Neue Leuchtturm über eine Landradar- und eine Peileranlage.
Am Turmfuß befindet sich außerdem eine von Küstlerhand geschaffene Bildwand in Keramik-Einbrenntechnik, sie stellt Lage und Wirken des Leuchtturms »Wangerooge« im Zusammenspiel mit den übrigen Feuern der Deutschen Bucht dar.
Was gibt's zum Cache zu beachten?
Selbstverständlich brauchen für den Cache keine Zäune überstiegen werden, auch das Betreten des Schutzgebietes ist nicht nötig und schon gar nicht erlaubt! Bei Schnee und Eis herrscht, wie in der Nähe fast aller Türme, Eisfallgefahr. Rollstuhlfahrer erreichen das Versteck aufgrund einer steilen Rampe außerdem nur schwer ohne Hilfe.
Bitte seid so nett, die Dose wieder so zu verstecken, wie ihr sie vorgefunden habt. Achtet außerdem auf die neugierigen Schullandheim-Muggels, ansonsten sollte der Cache aber zu jeder Tageszeit recht entspannt zu loggen sein.
Und nun frohes Finden! :)