Geschichtliche Anfänge
Die Stiftskirche wurde auf den älteren Fundamenten der Klosterkirche (Klostergründung ca. 736) ab 1370 gebaut. Zunächst entstand der Chor und im 15. Jahrhundert dann das Langhaus. 1468 war dieses fertig (Inschrift an der Kanzel). Im Innern trennt der Lettner das Langhaus, wo die normalen Kirchgänger Gottesdienste feierten, vom Chorraum, der den Stiftsherren vorbehalten waren. Die Reformation führte dazu, dass die Kirche aufgrund evangelisch (reformiert) wurde. Das Vermögen des Stifts erhielt die reformierte Kirche, und es wurde unter die Verwaltung einer noch heute bestehenden Stiftsschaffnerei gestellt.
Nördlich der Kirche lag das Stiftsgebäude, das durch einen 1967 aufgefundenen unterirdischen Gang mit der Kirche verbunden war. Südwestlich an die Kirche schloss sich im Mittelalter noch der alte innerstädtische Friedhof an. Nachdem 1520 ein neuer Friedhof außerhalb der Stadtmauern bei der Gutleutanlage angelegt worden war, wurde der alte Friedhof zum Marktplatz, die einst auch auf dem Friedhof befindliche Cäcilienkirche wurde im Zuge der Reformation geschlossen und 1557/58 zum Mosbacher Rathaus umgebaut. Zwischen Stiftskirche und Marktplatz wurde die heute nicht mehr bestehende Stiftskelter erbaut, die in etwa den Raum der vom Marktplatz zur Stiftskirche führenden Treppenanlagen einnahm.
Zwei Kirchen unter einem Dach
Die Kurpfalz fiel 1685 wieder an einen katholischen Kurfürsten, der die kath. Kirchen stärken wollte. Den Katholiken wurde erlaubt, in der Stiftskirche Gottesdienste abzuhalten. B1705 erließ der Kurfürst dann eine Religionsdeklaration: Die großen, von beiden genutzten Kirchen, sollten durch eine Mauer geteilt werden – so auch ab 1708 in Mosbach. Der Chorteil der Stiftskirche wurde an die Katholiken vergeben und von dem den Protestanten vorbehaltenen Langhaus durch eine Mauer abgetrennt. Die Protestanten erhielten außerdem den auf katholischer Seite liegenden Turm mit Glocken von 1580. Die Glocken wurden und werden allerdings auch zu katholischen Gottesdiensten geläutet. Zu Streitigkeiten bei der Trennung kam es wegen der Orgel. Das Instrument befand sich auf evangelischer Seite, der Blasebalg auf der katholischen. Nach Beilegung des Streits baute man auf evangelischer Seite im 19. Jahrhundert den Lettner zur Orgelempore aus. Auch der südöstlich an die Kirche anschließende Stiftshof wurde unter den Konfessionen aufgeteilt.
„Maueröffnung“ 2008
Während in den meisten anderen Simultankirchen die Mauer in der Zwischenzeit entfernt wurde, besteht sie in der Stiftskirche bis heute. Zum 300. Jahrestag der Trennung wurde 2007 zwischen der evangelischen und der katholischen Gemeinde eine Öffnung der Trennmauer vereinbart. Die Mauer wurde durchbrochen und Türen sowie einige Stufen eingebaut, die jetzt den evangelischen Teil mit dem etwas höher gelegenen katholischen Teil verbinden. Am 27.Juli2008 wurden die Türen zwischen den beiden Kirchenteilen in einem großen Festgottesdienst erstmals geöffnet. 2013 fand der ZDF-Fernsehgottesdienst in der Stiftskirche statt und setzte auch die „Ökumene-Tür“ in Szene.
Ausstattungen der Kirchen
Die katholische Kirche wurde barock gestalten (Altar von 1732). Im Chorraum ist die Grabplatte von Pfalzgräfin Johanna angebracht. Zu den weiteren Kunstschätzen des katholischen Teils zählen auch eine reich geschmückte Kanzel sowie Barockaltäre und historischer Bildschmuck in den Seitenkapellen.
Der evangelische Teil wird von dem dreischiffigen Langhaus von 1468 sowie dem Kirchturm gebildet. Architektonisch wertvoll sind im evangelischen Teil insbesondere der Lettner („Schranke“ zum Chorraum) sowie die steinerne gotische Kanzel aus dem Jahr 1468, deren vorderes Bildfeld das Schweißtuch der Veronika zeigt. Die Inschriften weisen auf das Weihedatum hin: Himmelfahrtstag (26. Mai) 1468, daneben das pfalzgräfliche Wappen. Verschiedene bei Renovierungen aufgefundene historische Grabplatten sind im Kirchenraum aufgestellt.
1958 wurden Fresken freigelegt und restauriert. Das Fresko an der Nordwand zeigt die Aussendung der Jünger. Der Taufbefehl sowie Teile des Glaubensbekenntnisses sind in deutscher Sprache geschrieben, in der damaligen Zeit eine große Seltenheit.
Die Kath. Kirche kann werktags von ca. 8-18 Uhr besichtigt werden
Die Evang. Kirche kann in den Sommermonaten (ca. Mai bis Oktober) Mo-Fr von 13-17 Uhr besichtigt werden.
Nun zum Cache. Als erstes braucht ihr die Zahl der Türen und Tore (alle Eingänge), die in die Kirche hineinführen. Dafür ist es hilfreich, das Gebäude einmal zu umrunden.
1) Die Anzahl der Eingänge = A
2) An der Kirche ist eine Info-Tafel angebracht. Welche Jahreszahl trägt der Turm?
Die Quersumme der Jahreszahl (1+2+3+4) = B
Den Cache findest Du in der Entfernung A mal A mal 5 (Meter) in Peilung (A + A + B) mal 4 (Grad) von den Ausgangskoordinaten gerechnet. Für geübte Cacheraugen sollte er schnell zu entdecken sein. Bitte wieder ganz hineinschieben und auf Muggels achten.
Hinweis zum Parken: Im Gebiet des Caches ist nur Anwohnerparken möglich. Bitte die umliegenden Parkplätze (siehe Koordinaten) nutzen!
Viel Erfolg und Happy Caching