Die Jüngeren von euch werden´s nicht wissen, aber es gab mal eine Zeit, als Musik noch von den Leuten komponiert und eingespielt wurde, die dann auch live auf der Bühne standen. Damals war ich Schüler und verbrachte viel (Schul)zeit im lokalen Schallplattenladen (CD´s und Internet gab´s noch nicht). Die damalige musikalische Sozialisierung hält bei mir bis heute an.
Es muss Anfang 1984 gewesen sein. An einem Samstagabend gegen 23.00 war das ZDF-Sportstudio zu Ende, ich wollte ausschalten … Da stand ein strohblonder, 1.90m großer Typ mit ganz kurzen Haaren, vollkommen in schwarze, mit langen Nieten bestückte Lederkluft gehüllt, und schrie sich die Seele aus dem Leib. Daneben wirbelten zwei Gitarristen, die sich ein irrwitziges Gitarrenduell lieferten. Vom Drummer sah ich nur die fliegenden Sticks, während dem Bassisten seine langen Haare durch den Schalldruck der Monitorbox, vor der er stand, um die Ohren flogen. Ich sah Judas Priest live in Dortmund, Dezember 1983. Es war um mich geschehen.
Obwohl sie schon 1980 mit „Breaking the Law“ (Album „British Steel“) einen echten Hit landeten, stellte sich der kommerzielle Erfolg dann mit dem Album „Screaming for Vengeance“ ein, das ich zusammen mit „Defenders of the Faith“ (1984) für das beste Werk der Band halte. Schon die ersten drei Tracks, das Intro „The Hellion“, „Electric Eye“ und „Riding on the Wind“, gehören zum Besten, was je in Vinylrillen gepresst wurde.
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