In letzter Zeit häufen sich Logs ohne Beantwortung der Fragen (Logbedingung!). Daher ist ab 25.09.2020 die Logfreigabe durch uns notwendig. Das kann auch mal 2 - 3 Tage dauern.
Bei einem Spaziergang durch die Innenstadt von Zittau lässt sich nur wenige Schritte vom Zentrum entfernt ein Naturdenkmal besichtigen:
Naturdenkmal "Fossiler Mammutbaumstubben"
Entstehung
Während des Tertiär vor 45 bis 15 Mill. Jahren herrschte nahezu weltweit subtropisches bis tropisches Klima. Dies machte eine intensive Bioproduktion mit hoher Artenvielfalt möglich, so dass auch in Europa immergrüne tropische – subtropische Regenwaldfloren präsent waren. In dieser Zeit entstanden die meisten Braunkohlenlagerstätten Deutschlands, so auch die im Zittauer Becken. Das Zittauer Becken selbst bildete sich ebenfalls im Tertiär als Senkungszone am Rande des Lausitzer Granodiorit-Massivs, welches zur gleichen Zeit angehoben wurde.
Die Torfbildung im Zittauer und Berzdorfer Becken wurde mehrfach durch Hebungs- und Senkungsprozesse in denen Sand- und Tonablagerungen in den entstandenen Becken und Gräben erfolgten, unterbrochen. Diese tektonischen Prozesse erlaubten aber gleichzeitig die Akkumulation von Torfmoorschichten. Unter Druck und Luftabschluss durchliefen diese eine Inkohlung in deren Ergebnis im Tertiärbecken von Berzdorf und Zittau ein bis 100 m mächtiger untermiozäner Braunkohle-Flözkörper entstand, der jedoch flächig eng begrenzt ist.
Zu diesem Thema und einem besonderen geologischen Phänomen besucht doch auch den Earthcache „Der Burgberg - Durch Feuer geboren„ (GC2K9MX), nur etwa 2 km von den jetzigen Koordinaten entfernt.
Braunkohle hat noch nicht die komplette Inkohlungsreihe durchlaufen und unterscheidet sich von Steinkohle durch einen höheren Schwefelgehalt und eine gröbere, lockerere und porösere Grundmasse, in der manchmal aber auch große Stubbenhorizonte (mitunter ganze Baumstümpfe) zu finden sind. Wesentlich für diesen Inkohlungsschritt sind biochemische Prozesse unter Luftabschluss. Auf diese Weise ist auch der hier zu besichtigende Baumstubben entstanden.
Der Bildungsprozess von Steinkohle begann insbesondere während des Karbons vor etwa 280 bis 345 Millionen Jahren und wurde durch geochemische Faktoren wie erhöhte Temperatur und Druck bestimmt. In diesem wesentlich längeren erdgeschichtlichen Zeitraum hat das organische Ausgangsmaterial einen vollständigen Inkohlungsprozess durchlaufen, in dessen Ergebnis ein kompaktes Sedimentgestein mit einem wesentlich geringeren Gehalt an flüchtigen Bestandteilen und Schwefel entstanden ist. Den höchsten Kohlenstoffgehalt weisen Anthrazit bzw. Graphit auf.
Fundgeschichte und Konservierung
Der Wurzelfuß eines Mammutbaumes, vor dem ihr steht, wurde 1932 bei Abbauarbeiten in der Tongrube in Hartau, ca. 2 km südöstlich von Zittau gefunden. Da er zu den am besten erhaltenen Fundstücken dieser Art zählte, veranlasste der Heimatgeologe und damalige Lehrer am Zittauer Gymnasium, Studienrat Dr. Curt Heinke die Bergung des Fossiles und Umsetzung an den jetzigen Standort vor dem Johanneum (jetzt Christian-Weise-Gymnasium).
Es handelt sich dabei um den fossilen Stubben eines Urwelt-Mammutbaumes (Taxodioxylon germanicum). Diese Art gehört zu den Sumpfzypressengewächsen (Taxodioceen), welche im Tertiär und Untermiozän vor ca. 25 Millionen Jahren mit zur dominierenden Vegetation der gesamten Nordhemisphäre und so auch des Zittauer Beckens gehörte.
Mit der Zeit hatten aufsteigende Feuchtigkeit, aber auch holzzerstörende Pilze und Insekten dem fossilen Stamm stark zugesetzt. Um dieses einzigartige geologische Denkmal zu schützen, wurde er im Jahre 2004 grundlegend konserviert und mit einer Einhausung versehen.
Trotz dieser Maßnahmen verschlechterte sich der Zustand des Stubbens wieder, so dass 2009 eine erneute Konservierung unter Verwendung von Nanotechnologie notwendig wurde. Zur Einbringung des Konservierungsmittels waren mehr als 160 Bohrungen in den Stubbenfuß notwendig. Neben einer Verfestigung der Gesamtstruktur wurden so auch eine Schutzbehandlung gegen Schadinsekten und Pilze erzielt. Durch Thermospannung zwischen dem Kern und den äußeren Schichten entstandene starke Ablösungen wurden befestigt. Außerdem wurde der von Moos- und Salzablagerungen befreite Fuß des Stubbens gegen aufsteigende Bodenfeuchte isoliert.
Quellen http://www.geo.tu-freiberg.de/oberseminar/os2_03/BK Lagerstl.pdf, Wikipedia, Infotafel am Naturdenkmal, Pressemitteilung der Stadt Zittau vom 23.6.2009, http:/www.zittauer-anzeiger.de,
English summary
Visiting Zittau you should not miss a walk to the following natural monument in very close distance to the city centre:
Natural monument “Fossil Redwood stump”
This carbonized tree stump is a result of incomplete coalification of organic matter accumulated in Zittau basin during Tertiary period.
During Tertiary (45 million to 15 million years ago), the Zittau basin is formed as a tectonic subsidence area at the rim of the Lusatian granitoid complex which was heaved up at the same time. Tropical-to-moderate temperatures also in Europe resulted in that time in the accumulation of organic plant matter. Hermetically sealed by sediments the organic matter turns to peat and by gradual heating and compression to lignite. Sometimes carbonized tree stumps have been found standing in layers of lignite. These processes result in the extensive deposits of lignite in the Zittau basin with has a height up to 100 m but are relatively small-sized.
We recommend you also to visit the earthcache “Burgberg – Born by fire” “ (GC2K9MX), only 2 km away from the coordinates which is related to a similar topic.
The carbonized Redwood stump was found in a clay pit about 2 km south-eastern from Zittau in 1932. Being one of the well-conserved of this type, the stump was retrieved and positioned in front of the Johanneum (today Christian-Weise-Gymnasium).
Standing here for several decades without any protection against environmental stress, processes of disintegration started. In 2004 and again in 2009 the stump was conserved against wood-destructive fungi, insects and rising moisture. Furthermore, the stump was protected by a housing.
Um diesen Earthcache zu loggen, müsst Ihr folgende Aufgaben erledigen:
1. Finde den Mammutbaum-Stubben an den oben angegebenen Koordinaten.
2. Schätze die Höhe und den Fußdurchmesser des Stubbens.
3. Neben „echten“ Fossilien gibt es auch noch „lebende Fossilien“, die für die wissenschaftliche Analyse von Fossilien als Vergleichsobjekte herangezogen werden können. Welcher lebende Verwandte (zwei Worte) und welches Höchstalter ist im Infotext zum Naturdenkmal genannt?
4. Erläutere kurz eine andere Art (nicht die schon beschriebene Inkohlung!) der Entstehung fossiler Millionen Jahre alter Baumstubben. Mumifikation ist KEINE korrekte Antwort, da diese allein nicht zur Bildung von dauerhaften Fossilien führt.
5. Optional kannst du dem Log ein Bild von dir und deinem GPS vor dem Stubben beifügen.
Bitte ohne lesbaren Text der Infotafel! Diese Fotos müssen wir löschen.
Nach Zusendung und Prüfung der Antworten erteilen wir die Logfreigabe.
Logs vor Logfreigabe werden ohne Warnung gelöscht!
Viel Spaß wünschen euch ate & batzi
In order to log this earthcache, you will have to carry out the following tasks
1. Find the carbonified Redwood stump at the above mentioned coordinates.
2. Which height and diameter at the base of the stump would you estimate?
3. Which near relative of the Tertiary redwood can still be found as a “living” fossil (two words) and which limiting age is given in the info text?
4. Explain to us briefly another procedure (not coalification!) which makes a tree-stump to a million years old fossil.
5. As an option, you can attach a photo of you and/or your GPS in front the redwood stump but without the text of the info.
After the answers have been sent and checked, we will approve the log.
Logs befor log approval will be deleted without further warning!
Have fun! ate & batzi