Es wird keine Schwierigkeit sein, den Cache zu finden. Schwieriger wird es, ihn muggelfrei zu loggen. Im Sommer bei gutem Wetter wird ringsherum Grillduft aus den Gärten und von den Balkonen strömen, und die Griller schauen manchmal direkt auf das Cacheversteck. Außerdem sind die zwei Bänke beliebte Sitzplätze für die Bewohner des Christiane-von-Kölle-Stifts. Also etwas Geduld mitbringen. Deswegen ist die Schwierigkeitswertung auf 2 gesetzt. Bitte beachtet die Straßenverkehrsordung; es handelt sich um eine verkehrsberuhigte Straße. Schrittgeschwindigkeit!
Die Geschichte der Straßennamen zeigt, dass es in den unterschiedlichen Epochen bestimmte Muster gab, nach denen Straßen benannt wurden. Im Mittelalter gab es in größeren Städten meist zahlreiche kleine Gassen, und in jeder dieser Gassen lebte eine andere Handwerkszunft bzw. Bevölkerungsschicht. Auch wurden Straßen im Mittelalter häufig nach Heiligen bzw. den Patrozinien angrenzender Kirchen benannt. Häufig sind Straßen jedoch auch nach örtlichen Begebenheiten, alten Flurbezeichnungen oder der Stadt in die sie führen, benannt. In Deutschland ist es in der Regel nicht üblich, Straßen nach Lebenden zu benennen. Die Gösstraße in der Weststadt von Tübingen ist eine Parallelstraße zur Herrenberger Straße auf einer West-Ost-Achse. An ihrem westlichen Ende mündet sie in einer Sackgasse, sie ist bisher kurioserweise nicht durchgängig, sondern wurde von einer Gärtnerei unterbrochen. Früher reichte die Gärtnerei bis an die Aischbachstraße. Jetzt ist dort ein moderner Gebäudekomplex entstanden. Die Gärtnerei ist nunmehr gänzlich verschwunden. Ob die Goesstraße irgendwann einmal durchgänging sein wird, ist nicht bekannt (stand 28.08.2021).
Die Straße wurde nach dem Oberbürgermeister von Tübingen Karl Julius Gös (*11.01.1830 in Aalen, +12.10.1897 in Tübingen) benannt. Nach seinem juristischen Studium ist er in Tübingen geblieben und ließ sich zunächst als Rechtsanwalt nieder. Er engagierte sich auffallend stark in der Gemeinde, so dass er 1858 zum Stadtschultheißen gewählt wurde. In seiner 23-jährigen Amtszeit an der Spitze der Stadtverwaltung hat er sich mit großer Schaffenskraft seinen Aufgaben in den besonders schwierigen 1870 Jahren gewidmet und dabei immer alle Bevölkerungsschichten und Verhältnisse im Auge gehabt. Er war ein Idealist, seinem ganzen Gemühte wie seiner tiefgründigen Bildung nach. Er war eine tief angelegte echte Schwabennatur voll Gemüht, voll Begeisterung für das Große und Hohe, ein Kenner der Dichtung, der er selbst mitunter huldigte, ein Freund des Humors, allem Schein und aller nur äußeren Form abhold, unparteiisch und natürlich. Als Stadtvorstand war ein gewaltiger Mann, ein echter Oberbürgermeister. Die Verehrung und der Dank der Tübinger kam bei seinem Leichenbegänisse zu beredtem Ausdruck. Ehre seinem Andenken! (Auszug des Nachrufes Tübinger Blätter Nr. 1, Seite 12 von 1898)