Im Nordwesten des Hennenkobels liegt im
Naturschutzgebiet Kiesau ein ehemaliger Quarzbruch,
wo von 1756 bis 1880 Quarz
und Feldspat abgebaut wurde. Mit dem Quarz, der seit 1831 auch
unter Tage gewonnen wurde, bediente man vor allem die umliegenden
Glashütten. 1899 und 1924 erfolgten die letzten Grabungen nach
Feldspat. Danach wurde diese Stelle, ein wichtiger
Mineralienfundort. Neben Quarz, auch in Form von Rosenquarz und
Rauchquarz, fand man das nach Zwiesel benannte Mineral Zwieselit
sowie die Neuentdeckungen Triphylin und Hühnerkobelit. Wenige Meter
unterhalb des Einstiegs bildete sich im Abbauraum ein
unterirdischer See. Der Stollen ist heute gesperrt, da er
einsturzgefährdet und ein wichtiges Fledermausquartier
ist.
Der Bayerische Wald ist eines der
ältesten Gebirge Europas. Er ist hauptsächlich aus Gneisen und
Graniten aufgebaut. Der Hennenkobel wurde für den Menschen
interessant durch seine Pegmatitlagerstätte. Der Quarzbruch bei
Rabenstein am Hennenkobel ist die größte bekannte
Pegmatitlagerstätte des Bayerischen Waldes.
Pegmatit:
Ist die Bezeichnung für die grobkörnige Varietät eines
magmatischen Gesteins. Die typische Korngröße liegt bei mehr als
einem Zentimeter, doch sind auch Minerale mit Größen von weit über
einem Meter keine Seltenheit.
Merkmale:
Die weitaus meisten Pegmatite sind
granitischer oder alkaligranitischer Zusammensetzung und bestehen
hauptsächlich aus den Mineralen Quarz, Feldspäten ( Orthoklas,
Mikroklin, und natriumreicher Plagioklas) und Glimmern wie Biotit,
Muskovit oder Lepidolith. Mengenmäßig untergeordnet, jedoch zum
Teil wirtschaftlich sehr bedeutend, sind mafische und syentische
Pegmatite. Pegmatite bilden typischerweise gang- oder
linsenförmige Gesteinskörper mit Mächtigkeiten in der Größenordnung
einiger Dezimeter bis einiger Zehnermeter. Die Gänge können intern
zoniert sein, das heißt bestimmte Minerale treten eher am Rand,
andere im Kern des Pegmatits auf.
Entstehung:
Schmelzen,
die zur Pegmatitbildung führen, entstehen, wenn sich während der
Kristallisation eines Plutons inkompatible Elemente wie
Lithium, Seltene Erden, Thorium oder Uran, also allgemein nicht in
die Kristallstruktur der gängigen gesteinsbildenden Minerale
passende Bestandteile und zugleich leichtflüchtige Substanzen wie
Wasser, Phosphor, Bor oder Fluor in der Restschmelze anreichern.
Ein ähnlicher Prozess findet bei der partilellen Aufschmelzung von
Gesteinen bei hochgradiger Metamorphose statt.Durch die Gegenwart der leichtflüchtigen
Bestandteile wird einerseits der Schmelzpunkt erheblich
erniedrigt, so dass die Schmelze erst bei einer Temperatur von
ungefähr 450 °C erstarrt, andererseits wird sie
leichtflüssiger, die Viskosität ist also deutlich erniedrigt.
Beides ist wichtig, damit sich die Schmelze entlang von Klüften im
Gestein vom Entstehungsort fortbewegen kann, oft sogar viele
Kilometer.
Triphylin:
ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus
der Mineralklasse der "Phosphate, Arsenate und
Vandate". Es
kristallisiert imorthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen
Zusammensetzung LiFePO4 und
bildet selten prismatische Kristalle, häufiger findet man es
hypidiomorph im Gestein. Das Mineral ist von blau- bis grüngrauer
Farbe, gealtert braun bis schwarz.
Besondere
Eigenschaften:
Triphylin ist in Salz- und
Schwefelsäure löslich. Vor dem Lötrohr schmilzt es unter Bildung
einer dunkelgrauen, magnetischen Kugel. Das Mineral altert, in dem
das zweiwertige Eisen zu dreiwertigem oxidiert und dabei das
Lithium aus dem Triphylin entweicht. Dabei bildet sich
Heterosit.
Etymologie und
Geschichte:
Das Mineral wurde erstmals 1834 vom deutschen
Mineralogen Johann Nepomuk von Fuchs in einem Quarzsteinbruch am
Hennenkobel bei Rabenstein im Bayerischen Wald gefunden und
untersucht. Der Name leitet sich vom griechischen tri (drei) und
phulon (Kind, Familie) ab, da im Mineral drei verschiedene Kationen
(Eisen, Lithium, Mangan) enthalten.
Auszug aus
den Geotopkataster Bayern
Pegmatitgrube am Hennenkobel:
Geotop-Nummer:
276G001 ( ID: 6945GH0001)
Biotop-Nr.:
Gemeinde/Stadt: |
ZWIESEL |
Landkreis: |
Regen |
Bezirk, Region: |
Niederbayern, Donau-Wald |
TK25, Flurkarte: |
6945 Zwiesel, NO.045.50 |
Koordinaten: |
R: 4585606, H: 5435579 |
Geländehöhe: |
910 m ü.NN |
Naturraum: |
Hinterer Bayerischer Wald |
Geol. Raumeinheit: |
Hinterer Bayerischer Wald |
Kurzbeschreibung:
Pegmatite sind groß- bis
riesenkoernige Ganggesteine, die teilweise seltenen und
schoenausgebildetet Kristalle enthalten. Der Quarzkern des
Pegmatits am Huehnerkobels wurde in Tage- und Untertagebau fuer die
Glasherstellung abgebaut. Die Abbauwand wurde 2002 wieder
freigelegt. Dort ist Granit und Pegmatit aufgeschlossen. Der
Abbaustollen ist verschlossen. Die Pegmatitgrube am Huehnerkobel
wurde bekannt durch verschiedene Mineralienfunde (z.B.
Erstbestimmung von Triphylin, einem
Phosphatmineral).
Geotoptyp: |
Stollen Steinbruch/Grube Mineralien |
Zustand: |
gut erhalten, tlw. verstuerzt, |
Geologie: |
Pegmatit (variszisch) |
Petrographie: |
Pegmatit |
Aufschluss-Art: |
Tunnel/Stollen/Schacht (künstlich) |
Erschliessung: |
abgelegen |
Größe:
|
L: 200 m, B: 80 m, H: 20 m F:
16000 qm |
Schutzstatus: |
Naturschutzgebiet (NSG) |
Referenz:
Erfasser:
|
Kube 1988 |
Bearbeiter: |
Lagally, Eichhorn, Glaser, Brandt Keim
2002 |
Literatur: |
Madel, Propach & Reich (1968) Schmeltzer
(1977) Tennyson (1980) |
Bewertung:
(Stand: 13.02.2007)
Allgemeine geowiss.
Bed.: |
bedeutend (2 - 4 Fachbereiche) |
Regionalgeologische Bed.: |
überregional bedeutend |
Öffentliche Bedeutung: |
wichtiges wissenschaftl. Referenzobjekt |
Erhaltungszustand: |
beeinträchtigt |
Häufigkeit in der Region: |
selten (weniger als 4 gleichartige Geotope) |
Verbreitung in Regionen: |
selten (nur in einer geol. Region) |
Geowissenschaftlicher
Wert: besonders
wertvoll
(geringwertig, bedeutend, wertvoll, besonders wertvoll)
Quelle: Wikipedia, Geokataster
Bayern
Um
den Cache loggen zu dürfen, beantworte folgende Fragen und schicke
sie mir per (GC
- Email) zu.
So nun zu den
Fragen:
1
. Wie wird der Quarzbruch bei Rabenstein am
Hennerkobel noch genannt?
2. Wie groß ist die Linse aus Pegmatit am Hennenkobel , die in
einen Granitstock eingeschlossen ist?
3. Wieviel Tonnen Quarz und wieviel Tonnen Feldspat wurden hier
gewonnen?
Alle Antworten auf die
Fragen 1-3 können vor Ort (bei den Cache-Koordinaten) an den
Infotafeln gefunden werden. Richtig sind auch nur die hier
abgelesenen Werte!!!
Bitte
sofort (ohne auf meine Bestätigung zu
warten) loggen. Sollten Deine Antworten nicht
richtig sein, werde ich mich bei Dir
melden.
Optional: Mache bitte ein Bild von Dir und/oder deinem GPS
mit dem Grubenhund und stelle es in den Log.