Was ist Serpentin?
Serpentin tritt durch unterschiedliche Entstehungsbedingungen mit einer Reihe von Modifikationen auf, die alle eine sehr ähnliche chemische Zusammensetzung besitzen: Man spricht auch von den Mineralen der Serpentin-Gruppe.
Name und Bedeutung
Der Name leitet sich aus dem lateinischen Wort serpentinus ab und bedeutet schlangenartig, weil Serpentin im Gestein oft als sich schlängelnde Mineraladern auftritt. Für das in großem Maße serpentinhaltige Gestein Serpentinit oder Serpentinfels wird oft - vor allem im Natursteinhandel - ebenfalls die Bezeichnung Serpentin verwendet. Als Edelserpentin werden massive Ausbildungen von grünen bis gelblichen Serpentinmineralen bezeichnet.
Entstehung
Große Mengen an Serpentin entstehen durch die Umwandlung des Minerals Olivin, das vorwiegend in ultrabasischen, magmatischen Tiefengesteinen vorkommt. Olivin stellt den Hauptanteil im dunkelgrünen Peridotit. Dunit ist ein Gestein, das fast ausnahmslos aus Olivin besteht. Durch die Umwandlung dieser und anderer olivinreicher Gesteine entsteht unter dem Einfluß von hydrothermalem Wasser das Gestein Serpentinit, auch Serpentinstein oder Serpentinfels genannt. Es ist sehr reich an verschiedenen Serpentinmineralen. Es sind aber auch Minerale wie Olivin, Augit, Hornblende und Talk vorhanden. Den Vorgang der Serpentinbildung nennt man Serpentinisierung. Er geht meist von Spalten und Rissen im Gestein aus, die sich mit Serpentin füllen. Dadurch kommt die typische schlängelnde Maserung im Gestein zustande.
Struktur
Serpentine gehören zu den Schichtsilikaten, genaugenommen zu den Zweischichtsilikaten und besitzen damit eine Struktur aus zwei unterschiedlichen, übereinanderliegenden Schichten. Eine der beiden Schichten wird aus pyramidenförmigen SiO4-Tetraedern gebildet, die andere Schicht ist aus Oktaedern mit Hydroxid- (OH-) und meist Magnesium-Ionen (Mg2+) zusammengesetzt. Beide Schichten sind über gemeinsame Sauerstoffatome miteinander verbunden. Vereinzelte Magnesiumionen werden durch Ionen von Eisen, Nickel Aluminium, Zink oder Mangan-Ionen ersetzt. In Einzelfall wird Magnesium auch komplett durch ein anderes Metall ersetzt, beispielsweise beim Nickelserpentin Nepouit. Auch eines der beiden Siliziumatome kann durch Eisen oder Aluminium ersetzt sein.
Varietäten des Serpentin
Im Wesentlichen treten drei häufige Varietäten des Serpentin mit ähnlicher chemischer Zusammensetzung auf: Lizardit, Antigorit und Chrysotil.
Beim Lizardit (Mg3 (OH)4(Si2O5) )werden die Oktaeder-Schichten des Serpentin mit Magnesium-Ionen zusammengesetzt. Lizardit kommt in den Farben weiss, grün bis grünblau und gelb vor. Häufig sind weißliche feinschuppige, massige Aggregate.
Antigorit ( (Mg,Fe2+)3(OH)4 (Si2O5) ) ist dicht blättrig ausgebildet, wobei die Silikatblättchen durch umgeklappte Tetraederschichten gewellt sind. Er kommt häufig als Kluftfüllung vor. Derartige Ausbildungen werden dementsprechend als Kluft-Antigorit bezeichnet. Er tritt in den Farben gün, grau bis bläulichgrau, braun oder schwarz auf.
Bei Chrysotil ( Mg3 (OH)4(Si2O5) ) bewirken die Spannungkräfte in der doppelschichtigen Silikatstruktur ein Einrollen der Silikatblättchen. Er zeigt deshalb keine blättrige, sondern eine dichte, faserige Struktur, die etwas an Textilfaser erinnert. Er wird deshalb auch Bergflachs oder Bergleder genannt. Die einzelnen Silikatfasern sind sehr leicht voneinander trennbar.Weitere Bezeichnungen sind Serpentinasbest und Faserserpentin. Chrysotil findet man sowohl in den Farben weiß, gelb, rot und grün mit harzigem Glanz als auch in bräunlichen, grau bis graubräunlichen und grünen Farbtönen mit Seidenglanz.
Bernstein
Seit dem 16. Jahrhundert wird Serpentin zu Schmuck, Gefäßen und Kunstgegenständen verarbeitet. Heute gehört der Ort Bernstein im Burgenland zu einem der wichtigsten Orte der Edelserpentingewinnung und Verarbeitung in Europa. In diesem sonst serpentinitarmen Gebiet treten einige serpentinisierte Ophiolithstöcke zutage, die hochwertigen Edelserpentin beherbergen. Der Edelserpentin und daraus am Ort hergestellte Gegenstände werden auch unter dem Namen Austria-Jade in die ganze Welt verkauft.
Neben der Schmuckverarbeitung wird der Serpentin in Bernstein auch zu industriellen Zwecken für den Straßen- und Hausbau abgebaut bzw. als Isolationsmaterial in der Wärme- und Elektrotechnik und im Baugewerbe für die Herstellung von Asbestplatten und Asbestzement gewonnen.
Wenn ihr mehr wissen wollt, lege ich euch auch einen Besuch des Felsenmuseums im Zentrum von Bernstein ans Herz: Bernsteiner Felsenmuseum.
Quellen:
Text: PETREFAKTUM - Erdgeschichte Fossilien Mineralien (zum Teil gekürzt bzw. geändert)
Fotos: Wikipedia
Eure Aufgaben
Um den Cache zu loggen, müsst ihr euch mit einer der Serpentinfundstellen in der Nähe von Bernstein beschäftigen:
Die sogenannte "Bienenhütte" östlich von Bernstein ist ein heute aufgelassener Steinbruch, in dem früher Serpentin abgebaut wurde.
Parkt euer Cachemobil an den angegebenen Koordinaten ein wenig abseits vom Eingang und folgt dann dem kleinen Weg in den Steinbruch.
1. Seht euch im Steinbruch um und beschreibt kurz mit einigen Stichworten, was euch auffällt. Inwiefern unterscheidet sich Serpentingestein von den umliegenden Gesteinen in Farbe und Form?
2. Bestimmt mit Hilfe des Cache-Listings, welche Varietät des Serpentins im Steinbruch zu finden ist.
3. Ich würde mich freuen, wenn ihr an euer Log ein oder mehrere Fotos von schönen Beispielen für Serpentinit anhängt, die ihr im Steinbruch gesehen bzw. gefunden habt.
Schickt mir die Antworten auf die Fragen über das GC-Formular, danach dürft ihr loggen. Sollten die Antworten nicht korrekt sein, melde ich mich.
Logs mit Hinweisen zu den gestellten Fragen werden gelöscht.
Bitte beachtet, dass dies ein ehemaliger Steinbruch ist und verhaltet euch entsprechend!