Zu Besuch beim „Stillen Gustav“
Ein kleiner Petling beim Selve-Denkmal in Altena. Obwohl nahezu jeder Altenaer den Begriff „Stillen Gustav“ zumindest schon mal gehört hat, wird das Denkmal aufgrund seiner verkehrstechnisch ziemlich ungünstigen Lage nicht sehr oft besucht. Es ist zwar grundsätzlich möglich mit dem Auto direkt bis dorthin zu fahren, wir raten aber davon ab. Besser ist es einen kleinen (aber etwas anstrengenden) Fußmarsch in Kauf zu nehmen und die Parkkoordinaten aufzusuchen. Geparkt werden kann auf der „Steinernen Brücke“ bei
N 51° 17.280 E 007° 40.740.
!!! Noch ein wichtiger Hinweis: Bitte achtet darauf, dass man den Petling wirklich nicht sehen kann und er wieder genau so versteckt wird. Kontrolliert das bitte von allen Seiten!! Soviel Zeit sollte immer sein! Hier scheint doch öfter Muggelalarm zu sein, damit dieser Petling etwas länger hält als der Alte !!!
Nachdem ihr das Cachemobil geparkt habt, geht ihr über die „Steinerne Brücke“ in Richtung Bahnlinie und nutzt die dortige Unterführung. Kleine Information für wissbegierige, an dieser Stelle fließt die „Rahmede“ in die Lenne. Ab hier kann man gut dem „Gustav-Selve Weg“ folgen, der auf den typischen Wanderhinweisen mit einem Quadrat □ gekennzeichnet ist. Also Augen aufhalten.
Gustav Selve wurde 1842 in Lüdenscheid geboren und gehört zu seiner Zeit zu den wichtigsten Großindustriellen. Er gilt als einer der Vorreiter im Bezug auf das moderne Sozialversicherungswesen. 1861 trat er in das väterliche Unternehmen ein und war ab 1883 Alleininhaber der Firma Basse & Selve deren Firmensitz ab 1869 in Altena war.
Selve baute für seine Mitarbeiter Arbeiterwohnungen, Badeanstalten und Schulen. Auch gründete er einen Unterstützungsfond für Hilfsbedürftige. Er fühlte sich für seine bis zu 3500 Mitarbeiter verantwortlich und bemühte sich schon damals um Arbeitsschutz und kümmerte sich auch neben der Arbeit um die Mitarbeiter und deren Familien. Die Mitarbeiter konnten sich vom betriebseigenen Arzt behandeln lassen, es gab Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und sogar eine Betriebsrente. Damals nahezu beispiellos.
Selbst nach seinem Tod vermachte er den Mitarbeitern insgesamt 1,5 Millionen Reichsmark.
Gustav Selve starb 1909 im Alter von 67 Jahren. Seine Mitarbeiter bedankten sich bei Ihm mit einem Denkmal im Rahmedetal.