Den Kreuzstein findet man auf
dem Wanderweg zwischen dem Egelsee und St. Sigmund bei Spittal.
Ausgehend von der Gasstätte "Lug ins Land" gelangt man zunächst zum
Egelsee und dann weiter Richtung St. Sigmund und Seeboden. Bald
schon ist auch der Stein schon beschildert, und zwar als
"Opferstein".
Der hier liegende große
Findling gab nämlich schon zu vielen Spekulationen Anlass. Irrig
wurde er mit heidnischen Tieropfern in Verbindung gebracht und
ebenso fälschlich als Richtstätte bezeichnet (vgl.
http://www.terraner.de/Egelsee.html). Tatsächlich erfüllt er seit
Jahrhunderten die Funktion eines Grenzsteins, an dem heute noch
drei Katastralgemeinden aneinander grenzen.
Schon 1533 wurde der Stein mit dem
eingemeißelten Kreuz als Grenzpunkt zwischen der Grafchaft
Ortenburg und dem Stift Millstatt erwähnt. Grenzsteine sind
Rechtssymbole, deren Lage schriftlich festgehalten und in
regelmäßigen Abständen kontrolliert wurde. Die eingravierten
Kreuze, Buchstaben und Jahreszahlen von 1653, 1160, 1766, 1792 und
1958 zeugen von solchen Kontrollgängen.
Eine schalenförmige Vertiefung auf
der Oberseite hielt man offenbar schon im 16. Jahrhundert für eine
vereinfachte Darstellung des Egelsees. Ob sie zeitweilig anderen
Zwecken, wie dem Pechbrennen diente, bleibt unbekannt.
Der Kreuzstein war Teil eines Systems
von Grenzsteinen, deren nächster östlich des Egelsees erhalten ist.
Er trägt die Initialen GO (Grafschaft Ortenburg) un M (Millstatt)
und wurde 1766 an Stelle einer mächtigen Linde gesetzt, die zuvor
Jahrhunderte die Grenze am Fratresberg markiert hatte.
Happy hunting!
Oliver P.