Die Remichel von Doffeld
Im
schwäbisch-fränkischen Ländle haben viele Dörfer, Gemeinden und
Städte so ihre Spitznamen. So auch die Doffelder – die heißen
nämlich (ohne h) Remichel.
Was ist ein
Remichel? Da gibt es nur ca. tausend mögliche Antworten! Hier die
einzig wahre Antwort!
Wird doch im
Unterland viel guter Wein angebaut, sind die Remichel da etwas
besonderes. Die Remichel wohnen hinterm Berg am Wald und das genau
genommen am Nordhang des Berges. Der Sonne entwöhnt wird dort
trotzdem Weinbau betrieben. Nicht von ungefähr ist die
Konservenfabrik Hengstenberg nicht weit davon entfernt in
Kochendorf entstanden, diese braucht nämlich für die leckeren
Dauerkonserven einen ordentlichen Essig – und dieser wächst in
Doffeld ja fast schon am Rebstock und muss somit kaum mehr der
Essigveresterung unterzogen werden. Böse Zungen behaupten, dass die
Remichel recht schnell auf den Trichter kamen, dass man die
Nordhanggewächse auch gut über Deutschlands älteste
Weingärtnergenossenschaft Neckarsulm-Gundelsheim an den Mann
bringen kann. Doch auch dieser Versuch hat sich in den letzten
Jahren bitterlich gerächt...
Wer heute im Branchenverzeichnis der Großen Kreisstadt Neckarsulm
nach diesem Kleinod von Winzergenossenschaft sucht, der wird
schnell feststellen: Gibt es nicht mehr, untergegangen - besser
gesagt der Wein ist sauer geworden. Aber warum? Jetzt wisst ihr
es!
Es liegt sogar der Verdacht nahe, dass jetzt ein Angriff auf die
Groß-WG Heilbronn-Erlenbach-Weinsberg geplant ist und dann muss
vielleicht auch noch die Winzerzentralgenossenschaft (WZG) in
Möglingen daran glauben?!
Warnung
: Sollte jetzt ein Lokalpatriot im Zorn meinen Cache suchen, finden
und dann zerdebbern wollen – Halte ein und wisse: Es muss ein
Neckarsulmer sein, der solch Worte findet! Genau genommen
lassen sich jedoch meine Vorfahren von 1484 bis 1635 in Dahenfeld
nachweißen, erst danach sind diese durch Auswanderung im 30jährigen
Krieg Neckarsulmer geworden – es geht doch!
Der Cache:
Schon zu alten
Zeiten kam der fränkische Heilige Sankt Remigius nach Doffeld und
weil die Gastfreundschaft es gebot, wurde ihm Speis und Trank
vorgesetzt. Als Trank wurde ihm der schon oben beschriebene
Nordhang kredenzt, was diesen gestandenen Heiligen zum heulen
brachte. Kaum wieder weg, fanden die Remichel es gut, dass der
Heilige da war, denn jetzt hatten sie einen Namen für ihr
wunderschönes Gotteshaus, denn sie nannten es St. Remigius. Da die
Remichel auch mit ihrem Wein die alte Herrschaft Weinsberg
versauerten, haben diese kurzer Hand ihren Besitz an das Bistum
Mainz verkauft. Der Doffelder Nordhang kam als Messwein gar nicht
gut an, deshalb haben die schlauen Mainzer die Gemarkung von
Erlenbach über Neckarsulm bis nach Gundelsheim inklusive Doffeld
mit dem Deutschen Orden getauscht. So ein Ordensritter muss sich
der stetigen Gefahr stellen – soll der doch den sauren Wein
trinken! Aufgrund der vielen Tauschaktionen bzgl. der Remichel,
verlor dann doch noch eine Christusfigur in der Kirche ein paar
Tränen. Die Remichel machten daraus ein Spektakel und viele Pilger
strömten her, um Buße zu tun – Strafe: ¼ le Doffelder
Nordhang und alle Sünden waren vergeben.
Tipp:
Die
Besichtigung der Kirche St. Remigius lohnt sich wirklich. Der Cache
liegt nicht weit vom Haupteingang.
Ein paar
seriöse Infos gibt es auch:
hier
http://de.wikipedia.org/wiki/Remigius_von_Reims
,
hier
http://de.wikipedia.org/wiki/Dahenfeld
und hier
http://de.wikipedia.org/wiki/Pfarrkirche_St._Remigius_(Dahenfeld)
Bedenke: Doffeld (Dahenfeld) ist heute noch ein Dorf, jeder
Muggel hat jeden Fremden (=Cacher) automatisch genau im
Visier!!!
sulm.de
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