Erstmal zum Cache: An den angegebenen Koordinaten findet ihr ein Denkmal-Kunstwerk, welches ihr erstmal bewundern könnt, aber erst im letzten Schritt benutzen werdet. Auf dem Platz gibt es noch zwei weitere Kunstwerke, die beide zum Einsatz kommen. Findet erstmal das kleine grüne gläserne Kunstwerk (ca. 250° vom Start). Zählt dort, aus wievielen einzelnen (d.h. durch Zwischenraum getrennten) Segmenten es besteht. Das sei x. Danach geht ihr zum größeren schönen filigranen Kunstwerk (mit dem Drahtgeflecht)(ca. 100° vom grünen) und schaut von dort zum grünen zurück. Dann dreht ihr euren Kopf um x/2 Grad nach rechts und seht einen Baum im Mittelbereich des Platzes. Da geht ihr hin. Stellt euch vor den Baum auf die (gedachte) Linie zwischen diesem und dem Spiegel-Denkmal-Kunstwerk vom Anfang. Dann seht ihr in einem der Spiegel den Ort, wo die Dose versteckt ist. Beim Heben sind viel Fingerspitzengefühl und eine gute Tarnung notwendig. Eine Dose ging schon verloren. Zum einen könnten übereifrige Wachmänner aufmerksam werden (Kamera), zum anderen sind sind (fast) immer viele Muggels unterwegs. Ich habe eine etwas größere Dose genommen, damit hier auch Travelbugs getauscht werden können.
First about the cache: At the given coordinates you'll find some mirrors, forming an art monument, reminding of the deported and killed Jewish couturiers, erected in 2000. You'll use it in the last stage of this multi cache. Somewhere on the square you have to find two other pieces of art. First search for a smaller one of green glass (about 250° from start). There you count the number of segments (separated by spaces) forming this sculpture. That's x. Then go to the second piece of art, the beautiful filigree (?) one (I mean the one made of a kind of wire fabric; about 100° from where you are). From there you look back to the green glass one. Turn your head x/2 degrees to the right and you'll see a tree in the central part of the square. Go there and stand in front of it, on a (virtual) line from the tree to the mirror art momument. If you did everything right, you'll see the exact place where the cache is hidden in one of the mirrors. It's ab bit tricky to get the box out of it's hiding place. Good stealth is definitely required since there's a camera a few meters away and there are many muggels around. I've placed a somewhat larger container to enable travel bug exchange here.
Nun die Geschichte: Berlin war in den Zwanziger Jahren mal das (oder zumindest ein) Zentrum der internationalen Modewelt, und das Zentrum des Zentrums war der Hausvogteiplatz. Dieser war schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts ein bedeutendet Standort der Textilindustrie. "Geschäftshäuser mit prunkvoll dekorierten Fassaden, blank polierte Firmenschilder. 'Leopold Levy Damen-Mäntel' ist darauf zu lesen oder 'Pelzwaren-Fabrik Rosenthal & Jacobsohn'. Karl Lax bietet 'Confection engros' an, und Max Seldis macht Werbung für seine 'Backfisch-Mäntel': Der Hausvogteiplatz vor hundert Jahren. Nach der Reichsgründung im Jahr 1871 hatte sich das Quartier zum Zentrum der Modeszene entwickelt. Damals sprach man vom 'Konfektionsviertel'." (Skyline online, gesamter Artikel). Aus einem sehr lesenswertern Artikel der Berliner Morgenpost dazu: "Die Reichshauptstadt war das Zentrum europäischer Kreativität. Genauer: nicht Berlin, sondern Mitte. Noch genauer: das Viertel zwischen Leipziger Straße im Süden und Französischer Straße im Norden, zwischen Mauerstraße im Westen und Breiter Straße im Osten. Hier, rund um den Hausvogteiplatz, konzentrierte sich die Damenkonfektion. Seit dem frühen 19. Jahrhundert war die Herstellung von Oberbekleidung von handwerklichen Kleinbetrieben mit individuellem Zuschnitt übergegangen in mittelständische Serienproduktion nach Musterentwürfen. An der Leipziger Straße, der Konsummeile Berlins im 19. Jahrhundert, reihte sich ein Modehaus ans nächste. Es gab die richtige Kleidung für jeden (gehobenen) Geschmack: von Modellen für Backfische (so nannte man unverheiratete Mädchen) bis zur freundlich kaschierenden Mode für die reifere Dame, vom 'mittleren' bis zum 'teuren Genre', etwa der heutigen Haute Couture. Die Vielfalt war überwältigend: Das Branchenblatt 'Der Konfektionär' zählte 1927 mehr als 800 Betriebe in der Damenoberbekleidung in der Reichshauptstadt, davon 272 Mäntelmanufakturen und 355 Kleider- und Blusenanbieter. Allerdings hatte die Branche ihre ökonomisch beste Zeit bereits hinter sich: Gegenüber den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg waren die Umsätze eingebrochen, hatten sich vor allem die nicht-deutschen Märkte von Berliner Exporten unabhängig gemacht. Dennoch prägten in den 'Goldenen Zwanzigern' Berliner Entwürfe mehr denn je die internationale Modeszene." (ganzer Artikel) Nachdem die Nazis unter den oft jüdischen Modehäusern gewütet hatten und der Hausvogteiplatz nach dem Zweiten Weltkrieg in der Sowjetischen Besatzungszone landete, war es mit der Mode bald vorbei, der Kudamm zog die Designer mehr an. Nach der Teilung Berlins, die die Couturiers von ihren Schneiderinnen und Knopfbäckerinnen (die wurden im heimischen Backofen hergestellt) im Ostteil der Stadt abschnitt, wurde es sehr schwer. Zudem verlor Berlin als Modestandort insgesamt an Bedeutung, vor allem da die Designer zu konservativ waren und neuen Trends nicht folgten (z.B. den Minirock lange ablehnten). Damit war das Schicksal bald besiegelt. Einen Teil der Schöpfungen Berliner Designer findet man noch im Modemuseum des Berliner Stadtmuseums. Mehr zu diesem Thema - und einige auffällige Textübereinstimmungen zum Morgenpost-Artikel - findet ihr im Buch "Ortstermin Mitte: auf Spurensuche in Berlins Innenstadt" von Sven Felix Kellerhoff ab Seite 53, das es auch bei Google Books gibt.
Now the history (a bit shorter in English): During the 1920s Berlin was the (or at least one) major hub of the international world of fashion, with the Hausvogteiplatz as its centre. It was an important location of the textile industry already since the middle of the 19th century. Some couturier's names were Leopold Levy, Rosenthal & Jacobsohn, Karl Lax, Max Seldis. The whole quarter around was called the "Konfektionsviertel" (garment quarter), as many quarters in Berlin were called according to the dominant activitites (e.g. newspaper quarter at Friedrichstraße). In 1927 there were more than 800 bussinesses for women's outer garments in the near-by Leipziger Straße. The boom time for these was before WWI, since later many especially non-German markets became independent from Berlin exports. But even during the 1920s the designs from Berlin dominated the world fashion. (this is mainly from two articles from the Skyline magazine and the Berliner Morgenpost). After the Nazis banished, deported and killed many of the Jewish designers and after the Hausvogteiplatz became part of the Sovjet occupation zone, the great times of fashion were soon over. The couturiers found their new home around Kurfürstendamm. In 1961 the erection of the wall suddenly cut them off from their East Berlin tailoresses and "button bakers" (yes, they were baked in their home ovens), what made the whole bussiness very difficult. Since the Berlin designers were rather conservative and rejected many modern trends (like the mini-skirt), Berlin lost it's importance in the international fashion world. Some of the creations of Berlin couturiers can be visited in the Berlin Stadtmuseum (at least sometimes).