Geocaching im Wandel der Zeit: eine kurze Geschichte von standortbezogenen Spielen
Dieses Jahr feiern wir das zwanzigjährige Jubiläum unseres liebsten standortbezogenen Spiels. Aber Geocaching ist im Jahr 2000 nicht aus dem Nichts entstanden. Es hat sich an standortbezogene Spiele angelehnt und sich von denen inspirieren lassen, die es schon davor gab. Lies weiter und tauche in die Geschichte ein, um die Wurzeln von standortbezogenen Spielen zu erkunden.
Laut der unbeliebtesten Quelle unserer Hochschullehrer, Wikipedia, ist ein “standortbezogenes Spiel eine Art von…Spiel, in dem der Spielverlauf in irgendeiner Form durch die Veränderung der geographischen Position des Spielers beeinflusst wird.”
Das erste dieser Spiele (obwohl es noch kein Spiel im strengsten Sinne war) war Signaletik, die es schon in der Antike gab. Menschen hatten jahrelang landschaftliche Merkmale sowie Sterne und Sternbilder benutzt, um einen Standort auf der Erde zu finden. Schon um 200 v. Chr. war Eratosthenes in der Lage, durch Beobachtungen und Mathematik den Erdumfang mit einer überraschenden Präzision festzulegen. Signaletik war einfach der nächste Schritt zu normalen Beobachtungen: die Verwendung von Zeichen und Richtungsweisern anhand von Bildern und Wörtern, um Menschen zu oder von verschiedenen Orten zu leiten.
Aber richtig los ging es mit standortbezogenen Spielen mit dem Beginn von Orientierungsläufen, deren Wurzeln sich nach Schweden ins späte 19. Jahrhundert verfolgen lassen. Orientierungsläufe waren ursprünglich für Militärzwecke entwickeln worden und man musste dabei einfach unbekanntes Land mit Hilfe einer Karte und eines Kompasses durchqueren.
Als Kompasse gebräuchlicher wurden, gewannen Orientierungsläufe an Beliebtheit und wurden in ganz Europa bekannt. Heute sind Orientierungsläufe sehr gut organisiert, es gibt mehrere Dachverbände und sie sind sogar in den Weltspielen vertreten!
Um etwa die selbe Zeit, als sich Orientierungsläufe entwickelten, entstand auch der direkte Vorgänger von Geocaching, das Letterboxing. Das Letterboxing wurde in Devon, England im Jahr 1854 von James Perrott erfunden. Er hat in Cranmere Pool eine Flasche platziert, wo Besucher Postkarten hinterlassen konnten und der nächste Besucher nahm sie mit und brachte sie zur Post. In den 1970er Jahren wurde Letterboxing wirklich beliebt und ging im Jahr 1998 über den großen Teich, nachdem ein Artikel im Smithsonian Magazine darüber veröffentlicht worden war.
Heute gibt es tausende von Letterboxen im Dartmoor und allein in den USA über 10.000!
1998 ist natürlich nur 2 Jahre, bevor die künstliche Verschlechterung der Genauigkeit von GPS-Signalen von US-Präsidant Bill Clinton abgeschaltet wurde. Das gewährte jedem, nicht nur dem Militär, Zugang zu sehr präzisen, satellitenunterstützten Standortdiensten. Und der Rest ist, wie sich so schön sagt, Geschichte. Geocaching, die weltgrößte Schatzsuche, hat sich in den nachfolgenden Jahren entwickelt, und heute gibt es mehr als 3 Millionen Geocaches in über 190 Ländern.
Was glaubst Du, wohin sich standortbezogene Spiele als nächstes entwicklen? Lass es uns in den Kommentaren wissen!