Der keltische Teufel
Nach einer neuen Theorie, die auf Forschungen und Ausgrabungen des EFODON e.V. (Europäische Gesellschaft für frühgeschichtliche Technologie und Randgebiete der Wissenschaft) basiert, war Teufel in keltogermanischer Zeit weder ein Schimpfwort noch eine Bezeichnung für das Böse, sondern eine Art Berufsbezeichnung.
Nach dieser Theorie arbeiteten Teufel als Feuerwächter an Signalstationen der vorchristlichen Kultur, welche meist auf Hügelkuppen abseits der Siedlungen im Wald lagen und mittels einer ausgeklügelten Technik von Lichtsignalen eine schnelle Nachrichtenübermittlung über große Distanzen ermöglichten. (Das zumindest in Oberösterreich verbreitete Wort teufeln - meist mit Richtungsangabe - bedeutet soviel wie sich schnell fortbewegen. Umitaifin, owitaifin, ainitaifin stehen für hinüber/hinunter/hinein eilen.)
Dieser Zusammenhang zeigt sich angeblich noch im Mittelhochdeutschen, wo tiufel (auch tievel, tivel) soviel wie Waldleute, Waldmensch, Riese bedeuten soll. Der Arbeitsplatz des Teufels war die Helle (hél), es war der Platz mit dem hellen Signalfeuer (Lohe). Erst mit der Zwangschristianisierung und der einhergehenden Zerstörung der alten Kultur und ihrer Infrastruktur setzte nach dieser Theorie die Dämonisierung der Teufel ein, ihr Arbeitsplatz wurde zur Hölle.
Die alten Teufel verrichteten als Hellmänner neben dem Hüten des Feuers und der Übermittlung von Warnsignalen und Botschaften noch weitere wichtige Aufgaben für das Gemeinwesen: Sie waren zuständig für die Verbrennung von Leichnamen im vegeviur (reinigendes Feuer), dem Fegefeuer, außerdem verrichteten sie möglicherweise Schmiedearbeiten. Aufgrund ihrer Tätigkeit lebten die Teufel abseits der Ansiedlungen im Tabugebiet des Unlands, da sie jedoch für die Gemeinschaft wichtige Arbeiten ausführten, wurden sie von der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln versorgt, die zu diesem Zweck an vorgesehenen Stellen (Opfersteine) abgelegt wurden, wo sie dann der Teufel holte.
Aus der alltäglichen Arbeit des Teufels erklären sich auch seine typischen Attribute:
· Hörner, da er den damals üblichen hornverzierten Helm trug. Gestank, da er ständig am offenen Feuer wachte. Das zottelige Fell: ein weiteres Kleidungsstück.
· Das Hinken, der "Pferdefuß" läßt sich verstehen, wenn man folgendes bedenkt: Als Teufel brauchte man militärisch ausgebildete Personen, sie mußten z.B. die Geschwindigkeit und das Gefährdungspotenzial feindlicher Heere einschätzen können. Hierzu setzte man gerne Invaliden ein, die nicht mehr aktiv im Heer kämpfen konnten, beispielsweise Menschen mit einem amputiertem Bein und einer Holzprothese (Kämpfer, die zur hél geschlagen worden waren, siehe Nibelungensage oder Svava).
· Der Schwanz: Der Teufel trug seine langen Haare zum Pferdeschwanz gebunden, damit sie nicht ins Feuer gerieten und verbrannten.
Mit der Christianisierung begann eine gezielte Kampagne zur Diffamierung der hochentwickelten alten heidnischen Kultur, gleichzeitig wurden die alten Ludrenplätze mit ihren Signaltürmen kurzerhand zu Kirchen umfunktioniert, was erklärt, weshalb alte Kirchen häufig in Sichtweite voneinander an geomantisch und radiästhetisch bedeutsamen Punkten liegen. An den Turm wurde ein Anbau als Versammlungsraum gesetzt, wo die unterworfene Bevölkerung auf ein Glockensignal hin zu erscheinen hatte, die alten Zunftzeichen der Signalleute (Kugel, gallischer Hahn) einfach beibehalten (Wetterhahn) oder durch Kreuze ersetzt.
Die Teufel wurden verfolgt, die Versorgung der Hellmänner durch Gemeindeangehörige unter Strafe gestellt, wie z.B. im Capitular von Paderborn. Das hatte zur Folge, daß die Teufel zu armen Teufeln wurden, in die ausgedehnten Wälder flüchten und bei Nacht und Nebel auf Diebestour gehen mußten, um nicht zu verhungern, was wiederum als Bestätigung für ihre Gefährlichkeit angeführt wurde und als Legitimation zu weiterer Verfolgung diente.
Danke für diese schöne Coin und deren Icon, Gruss, Micha